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v.l. Brigitte Grüning, Lothar Schulz.

WEISSER RING zieht Bilanz

Die Opferzahlen in Herne liegen über dem Vorjahresniveau: Die Leiterin der Außenstelle Herne, Brigitte Grüning, hat Anfang Januar 2018 ein Resümee für das Jahr 2017 gezogen. Dass die Arbeit dieses Vereins auch in Herne wichtig ist, zeigen die Zahlen vom vergangenen Jahr. Rund 120 Opfer von Straftaten wurden im Jahre 2017 von den ehrenamtlichen Mitarbeitern Herne betreut. „Das liegt etwas über dem Niveau des Vorjahres (114), “ sagte Grüning. Das Spektrum reicht vom Handtaschenraub bis zum Mord.

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Bedrückend findet Grüning die Tatsache, dass häusliche Gewalt, sexuelle Übergriffe auf Kinder und Frauen und Stalking 45 Prozent der Arbeit ausmachen. Im vergangenen Jahr haben 4 Tötungsdelikte mit 6 betreuten Personen die Mitarbeiter besonders schwer belastet. Neben den Neufällen werden auch viele bestehende Opferfälle von den Mitarbeitern betreut.

Dabei leisten die fünf ehrenamtlichen Mitarbeiter in ihrer Freizeit menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, begleiten die Opfer zu Gerichtsterminen und geben Hilfestellung im Umgang mit Behörden und Institutionen. In 28 Fällen hat der WEISSE RING in Herne Opfer mit Beratungsschecks unterstützt. Bei Bedürftigkeit und einer finanziellen Notlagen als Folge einer Straftat hat der WEISSE RING in Herne mit rund 22.000 Euro geholfen.

Ein wichtiger Teil der Arbeit und Satzungsziel des WEISSEN RINGS ist die Vorbeugung. Das Projekt Herne lässt sich nicht K.O. tropfen wurde 2017 gestartet. Oberbürgermeister Dr. Frank Duda hat die Schirmherrschaft übernommen. Weitere prominente Unterstützer sind Michelle Müntefering, MdB, Ingrid Fischbach, MdB und Staatssekretärin, Alexander Vogt, MdL und die Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier .

Mit Vorträgen zu Themen wie Enkeltrick, Trick- und Taschendiebstahl und das Verhalten an der Wohnungstür werden Senioren fit gemacht. Für Schüler, Jugendliche und junge Erwachsene gibt es Veranstaltungen zu den Themen K.O.-Tropfen, Loverboys und Cybermobbing.

Um auch in Zukunft effektiv helfen zu können, wird in diesem Jahr auch verstärkt um neue Mitarbeiter, Mitglieder und Spenden geworben. Der Verein finanziert sich fast ausschließlich über Mitgliedsbeiträge, Spenden, Nachlässe und Busgeldzuweisungen der Gerichte. „Um politisch unabhängig zu bleiben, verzichtet der Verein bewusst auf öffentliche Mittel“, erläutert Grüning das Finanzierungsmodell des WEISSEN RINGS. „Uns ist vor allem wichtig, dass mehr als fünfzig Prozent der Einnahmen den Opfern zu Gute kommen. Rund 30 Prozent werden für Prävention und öffentliches Eintreten ausgegeben. Nur rund 15 Prozent beträgt Verwaltungsaufwand.“

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Die Zusammenarbeit mit der Polizei wurde 2015 noch stärker intensiviert. Die Landesverbände des WEISSEN RINGS in NRW haben mit Innenminister Jäger einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Dieser beinhaltet eine noch intensivere Zusammenarbeit mit der Polizei Vorort. Den Weg zum „WEISSEN RING“ finden die Opfer durch die Polizei, Anwälte, andere Institutionen, die zentrale Opfernummer 116 006, das örtliche Telefonbuch oder über die Internetseite.

| Quelle: Pressedienst Weisser Ring