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So bieten auch verschiedene Versicherer speziell für E-Autos Tarife mit besonderen Leistungen an.

Verbraucherzentrale rät, die Angebote zu prüfen

Wechsel der Kfz-Versicherung

Es klingt verlockend: Einfach online ein paar Daten in das Vergleichsportal eingeben und im nächsten Jahr ordentlich Geld sparen. So zumindest das Versprechen der Werbung für einen Wechsel der Kfz-Versicherung. Doch nicht in jedem Fall ist das sinnvoll. Denn auch bei den Vergleichsportalen ist Vorsicht angebracht. Sie bieten zwar eine einfache Möglichkeit zum schnellen Produktvergleich. Aber Achtung: Wie die Vermittler vor Ort erhalten auch die Online-Plattformen eine Provision für abgeschlossene Verträge. Oft nehmen die Portalanbieter nur ausgewählte Versicherungsgesellschaften und Tarife in den Vergleich auf. Einen breiten und unabhängigen Marktvergleich bekommen Verbraucher daher nicht unbedingt. „Da kann es sich lohnen, nicht nur ein Portal zu nutzen und sich auch direkt beim Versicherer nach einem guten Angebot zu erkundigen - online, telefonisch oder beim Vermittler um die Ecke“, rät Veronika Hensing, Leiterin der Beratungsstelle Herne der Verbraucherzentrale NRW:

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Nicht jeder Wechsel lohnt sich

Nicht für jeden ist ein Wechsel auch sinnvoll. Wer beispielsweise einen Schaden verursacht hat, wird von der Versicherung regelmäßig in der Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) zurückgestuft - der Beitrag steigt. Wurde jedoch ein Rabattschutz vereinbart, verzichtet der Versicherer auf diese Zurückstufung. Diese Sonderregelung gilt aber nur beim aktuellen Anbieter. Wird die Versicherung gewechselt, stuft der neue Versicherer unter Umständen die SF-Klasse doch zurück. „So wird aus der erhofften Ersparnis nachträglich eine saftige Erhöhung“, warnt Veronika Hensing.

Laufenden Vertrag günstiger gestalten

Durch eine jährliche Zahlweise lassen sich auch in einem laufenden Vertrag bereits einige Euro sparen. Zusätzliches Einsparpotential bie- ten Tarifmerkmale. Sind beispielsweise die Kinder aus dem Haus und leihen sich die Familienkutsche nicht mehr für den abendlichen Disko- besuch, verkleinert sich damit auch der Fahrerkreis. Das belohnen Ver- sicherungen mit günstigeren Prämien. Auch die Fahrleistung pro Jahr ist ein wichtiges – und teures – Tarifierungsmerkmal. Wer bisher viel mit dem Auto gependelt ist und nun nach Umzug, Ruhestand oder we- gen Homeoffice weniger fährt, sollte das auf jedem Fall seinem Versi- cherer mitteilen.

Überprüfung des Tarifs sinnvoll

Es braucht sich also keiner verrückt machen lassen von der Werbung – niemand muss wechseln. Grundsätzlich ist aber eine Überprüfung des eigenen Kfz-Tarifs immer mal wieder sinnvoll. Ein Wechsel – auch nach vielen Jahren bei einem Versicherer – kann sich durchaus lohnen. Den einen oder anderen Rabatt gibt es oft auch bei der eigenen Versicherung. “Manchmal verhilft ein einfacher Anruf dort auch schon zu einem günstigeren Tarif”, weiß Beratungsstellenleiterin Hensing.

Auf die Leistung achten

Nicht nur die Höhe der Prämie ist entscheidend, sondern auch die Leistung! So sollte neben einer hohen Versicherungssumme von 50 oder besser 100 Millionen in der Haftpflichtversicherung auf jeden Fall die grobe Fahrlässigkeit im Kaskoschutz mitversichert werden. „Das erspart im Schadensfall Ärger mit dem Versicherer, wenn ich beispielsweise geblendet von der tief stehenden Sonne über die rote Ampel gefahren bin“, erklärt Veronika Hensing. Mit ein bisschen Recherche und Geduld lässt sich dann auch ein passender Tarif zu guten Konditionen finden. Zumindest bis nächstes Jahr erneut die Werbung lockt.

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Besonderheiten für E-Auto-Halter

Akku, Ladekabel und Wallbox sind einige Extras bei E-Autos, die teuer in der Anschaffung oder anfällig für Diebstahl sind. Die Elektronik kann durch Bedienfehler Schaden nehmen. Inzwischen bieten verschiedene Versicherer speziell für E-Autos Tarife mit besonderen Leistungen an. Die Spannbreite der möglichen Entschädigungshöhe, die Dauer z.B. für die Neuwertentschädigung der Akkus geht von zwölf Monaten bis zu drei Jahren, vereinzelt auch darüber hinaus. Auch für Bedienfehler, die der Elektronik schaden können gibt es Schutz, je nach Anbieter 5.000 bis zu 20.000 EuroManche Versicherer bieten für E-Auto-Fahrer in der Haftpflicht-Versicherung einen Rabatt, die Angebote gehen von 10 bis 25 Prozent auch hier hilft ein Vergleich und der Blick in die Vertragsbedingungen. Auch ein Schutzbrief kann für E-Autofahrer sinnvoll sein, gerade im Winter weiß man ja nie wie lange der Akku hält und ob man rechtzeitig eine Ladesäule findet. Falls die Ladekarte aus dem Auto gestohlen wird gibt es bei einigen Anbieters ebenfalls Schutz bei manchen allerdings auf lediglich 100 Euro begrenzt bei anderen ohne Summenbegrenzung.

| Quelle: Verbraucherberatung Herne