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Der zweite Warnstreik-Tag in Herne.

ver.di ruft Branchenstreik und Aktionstag am 8. März auf

Warnstreik im Sozial- und Erziehungsdienst

Der ver.di Bezirk Mittleres Ruhrgebiet ruft am Internationalen Frauentag am 8. März 2023 die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem Branchenstreik- und Aktionstag und einer Kundgebung in Herne auf.

Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, möchten die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst wieder für die Aufwertung der Arbeit in den sozialpädagogischen Berufen kämpfen. Dabei gehen sie, bei einer bezirksweiten Kundgebung und Demonstration in Herne auf die Straße, um ihre Arbeit sichtbar zu machen. Der ver.di Bezirk erwartet bei einer Kundgebung an dem Tag mehrere Hunderte Streikende der Stadtverwaltungen Bochum, Gelsenkirchen, Bottrop und Herne sowie der Städte im Kreis Recklinghausen.

An diesem Tag soll es darum gehen, mehr Gleichberechtigung und eine faire Bezahlung von Frauen durchzusetzen. Am Internationalen Frauentag vereint ver.di deshalb bundesweit diese Kräfte und führt tarifliche und feministische Kämpfe gezielt zusammen. Auch wenn in der Frage der Gleichstellung schon einiges erreicht wurde, ist es immer noch so, dass die Verbesserung und Aufwertung von Berufen der Erziehung, Bildung und Sozialen Arbeit, nicht vom Himmel fällt, sondern erkämpft werden muss. 83 Prozent der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst sind Frauen, in den Kindertagesstätten sind es sogar fast 94 Prozent.

Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst haben alle eine lange Ausbildung gemacht oder studiert – meist haben sie dabei noch Geld mitgebracht – statt eine Vergütung für ihre Ausbildung zu erhalten. Sie sind gut qualifiziert und leisten professionelle sozialpädagogische Arbeit. Hierzu Eric Lobach, ver.di Gewerkschaftssekretär der ver.di Geschäftsstelle in Herne: „Das Gehalt von Erzieher und Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Sozialarbeiter innen und Sozialpädagogen sowie Sozialpädagogninnen spiegelt das aber immer noch nicht wieder. Das ist erstklassige Ausbildung und Arbeit mit Bezahlung zweiter Klasse. Wir sagen: Schluss damit! Die fehlende Anerkennung zeigt sich dazu auch noch in schlechten Arbeitsbedingungen, wie den Personalschlüsseln und Fallzahlen und einer hohen Zahl von Befristungen und Zwangsteilzeit."

Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, gehen die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst deshalb auf die Straße und machen Druck für eine Steigerung ihrer Gehälter um 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro mehr.

Viele Beschäftigte in der Sozialen Arbeit sind bei freien Trägern beschäftigt, die nicht den Tarifvertrag im öffentlichen Dienst anwenden. Trotzdem sind auch diese von der Tarifrunde betroffen, weil sich Arbeitgeber und Kostenträger an den Gehältern im öffentlichen Dienst orientieren. Der ver.di Bezirk Mittleres Ruhrgebiet ruft deswegen auch diese Beschäftigten dazu auf, sofern es möglich ist, sich in ihrer Freizeit an der Kundgebung zu beteiligen. Die Teilnehmerinnen treffen sich am 8. März 2023 um 9 Uhr auf dem Europaplatz an der Herner Kreuzkirche. Nach einem Demonstrationszug beginnt gegen 10 Uhr eine Abschlusskundgebung auf dem Robert-Brauner-Platz in Herne. Alle Teilnehmerinnen sind herzlichst dazu aufgerufen, ihre Kinder mitzubringen und auch solidarische Familien sind mit ihren Kindern herzlich willkommen. Als besonderes Angebot für die anwesenden Kinder wird ein Luftballonkünstler für Aufheiterung sorgen.

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  • Mittwoch, 8. März 2023, um 9 Uhr
Sonntag, 5. März 2023 | Autor: Eric Lobach