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Birgit Poch malt Emotionen in ihrer ursprünglichen Kraft.

Birgit Poch auf Unser Fritz

Von Kindesbeinen an bis zum Kopf

Birgit Poch, gebürtige Gelsenkirchenerin des Jahrgangs 1958 und seit 2004 mit eigenem Atelier auf Unser Fritz vertreten, präsentiert in der Ausstellung Von Kindesbeinen an bis zum Kopf eigene Werke. Sie wird am Samstag, 17. November 2018, um 17 Uhr durch den Vorsitzenden des Fördervereins, Jens Blome, eröffnet und anschließend bis Sonntag, 9. Dezember 2018, in der Künstlerzeche gezeigt. Auf der Vernissage spricht der Herner Kunsthistoriker Dr. Falko Herlemann einführende Worte. Der Titel der Ausstellung spielt darauf an, dass Kinder einen sehr viel unbefangeneren, intuitiven Zugang zu unserer Welt haben, während die Erwachsenen nur rational agieren und reagieren. Sie haben vielfach den emotionalen Zugang, der Kindern ganz natürlich und selbstverständlich innewohnt, verloren.

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Birgit Poch erforscht in ihren von afrikanischen Masken und Formen, die in der Natur vorkommen, angeregten Arbeiten die Position des Menschen zwischen Transzendenz und Realität sowie deren Wechselwirkung auf die menschliche Existenz. Das von ihr bearbeitete zentrale Thema entwickelt sich ausgehend von den nicht sichtbaren Wirklichkeiten der Indigenen Völker bis hin zum Dasein des rationalen Menschen der westlichen Welt, jedoch unabhängig von etwa östlichen Denkweisen, christlicher Mystik oder Esoterik. Birgit Poch, die selbst einmal nach Kanada gereist ist, um in Kontakt mit Ureinwohnern zu treten: „Indigene Völker besitzen und kultivieren den Zugang zu Ebenen des Geistes und der Seele, zu denen der westliche Mensch nicht gelernt hat, Zugang zu erlangen oder den Zugang verloren hat. Die Folge: er verdrängt oder negiert die Erfahrungen, die ihn zum Beispiel durch Träume, Visionen, etc. erreichen.“ Birgit Poch stellt Fragen nach den Auswirkungen dieser Transzendenzerfahrungen, den daraus resultierenden Geisteszuständen und damit zusammenhängenden Emotionen sowie den einhergehenden Verwandlungen. In ihren Gemälden und Grafiken setzt sie überwiegend das Motiv des Gesichts als Ausdrucksträger des Inneren, der Seele und der verborgenen menschlichen Bereiche ein. Wut, Trauer, Euphorie: Emotionen als genuin menschliche Ausdrucksmittel werden von der Unser-Fritz-Künstlerin ernsthaft, aber nicht humorlos in Öl und Acryl auf Leinwand oder Karton gebannt.

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Zweiter Schwerpunkt der Ausstellung in der Schwarzkaue der Zeche Unser Fritz 2/3 sind abstrakte Bilder, schwarz-weiße Monotypien. Dabei handelt es sich um eine Drucktechnik mit nur einem Abzug: Birgit Poch trägt schwarze Farbe auf eine nicht wie gewöhnlich bearbeitete, sondern im Urzustand belassene Radierungsplatte auf, verwischt diese mit ihren Händen oder anderen Hilfsmitteln und zieht dann die Platte zusammen mit weißem Büttenpapier durch den Druckstock. „Birgit Poch: Von Kindesbeinen an bis zum Kopf“, bis 9. Dezember 2018, Künstlerzeche Unser Fritz 2/3, Zur Künstlerzeche 10 (Grimberger Feld) in Herne-Wanne, Mi und Sa 15-18 Uhr, So 14-17 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel. 0176 – 65 54 75 09.

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  • Samstag, 17. November 2018, um 17 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann