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Feuerwehr mit neuer Schutzkleidung

Von Blau zu Sandbeige

Die Herner Feuerwehr hat neue Einsatzkleidung bekommen. Seit drei Wochen ist sie bei der Berufsfeuerwehr im Einsatz. Am Montag (18.6.2018) wurde sie offiziell von Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, Feuerwehr-Dezernent Dr. Frank Burbulla und Marco Diesing, stellvertretender Leiter der Herner Feuerwehr, vorgestellt. Vor rund 25 Jahren wurde die bisherige Einsatzkleidung angeschafft. Damals ein Meilenstein für die persönliche Schutzausrüstung. Die flammfeste Faser Nomex, die eine hohe Temperaturbeständigkeit besitzt und nicht schmilzt, abtropft oder die Verbrennung in Luft unterstützt, schützt den Träger wesentlich besser bei der Brandbekämpfung. Der frühere Feuerwehrchef Michael Benninghoff hatte sich seinerzeit nach dem Amtsantritt dafür eingesetzt. Sein Nachfolger Andreas Spahlinger setzt konsequent auf eine Weiterentwicklung zum Schutz seiner Feuerwehrmänner und -frauen. Schließlich ist auch die technische Entwicklung der Einsatzkleidung vorangeschritten. Zwar hat sich die bisherige Einsatzkleidung in allen Einsatzsituationen bewährt und ist immer noch als sicher anzusehen, jedoch haben sich die Anforderungen an die Schutzkleidung und an den Beruf in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Dementsprechend war es notwendig ausrüstungstechnisch nachzubessern.

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Neue Feuerwehrkleidung.

Die Vorteile der neuen Bekleidung gegenüber der alten dunkelblauen Schutzkleidung sind, nach den Worten von Klaus Rennebaum, der die Beschaffung bei der Feuerwehr organisiert hat, vielfältig: eine verbesserte Nacht- und Dämmerungssichtbarkeit und damit eine Erhöhung des passiven Schutzes, eine erhöhte Sichtbarkeit im Straßenverkehr durch größere Reflektoren, ein Schutz vor Abrieb im Schulterbereich sowie eine integrierte Schlaufe zur Selbstrettung beim Abseilen aus einem Gebäude im Notfall. Zudem heizt sich die hellere Schutzkleidung weniger stark auf, damit erhöht sich Tragekomfort und Sicherheit durch verminderten Wärmestau, ferner können Verschmutzungen besser erkannt und somit eine Kontaminatiosverschleppung vorgebeugt werden.

v.l. Marco Diesing, Frank Dudda.

Der Schweizer Hersteller Consultiv SB erhielt nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag zur Lieferung der 850 neuen Garnituren im Gesamtwert von 900.000 Euro. Sie bestehen aus der Überjacke und der Überhose. Beide werden jeweils über der weiterhin blauen Dienstkleidung getragen. Im Detail erfüllen sie die Europäische Norm EN 469 inklusive Anhang B gänzlich und sind somit unter anderem ohne zusätzliche Warnweste bei Einsätzen im Straßenverkehr einsetzbar. Die Jacken und Hosen haben eine höhere Schutzwirkung als die bisherige Schutzkleidung bei gleichzeitig geringerer Temperaturbelastung für den Träger: Der ergonomische Schnitt der Schutzausrüstung verbessert den Tragekomfort. Ein verbesserter Gewebeaufbau aus NOMEX®, der hitzebeständig ist und kurzfristig beständig gegen die meisten Chemikalien, sowie einer GORE-TEX®-Membrane zur Verbesserung des Tragekomforts, was bisher Anlass zur Kritik gab.

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v.l. Klaus Rennebaum, Frank Dudda.

In den kommenden zwei Jahren wird dann auch die Freiwilligen Feuerwehr umsteigen: „Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr haben der Berufsfeuerwehr den Vortritt gelassen, so dass im ersten Schritt die Kräfte der Berufsfeuerwehr berücksichtigt werden. Wir danken für ihre Geduld“, so der stellvertretende Feuerwehrchef Marco Diesing. Auch sie erhalten jeweils zwei Garnituren zum Wechseln.

| Autor: Stefan Kuhn