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Volker Mosebach in

Volker Mosebach ist tot

Volker Mosebach in

Das Wanne-Eickeler Theater-Urgestein Volker Mosebach ist tot. Wie wir erst jetzt erfahren haben, ist er bereits im März 2017 gestorben. Er wurde nur 61 Jahre alt. Ein Nachruf.

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Volker Mosebach, 1955 in Bickern geboren, besuchte nach der Volksschule die Realschule in Crange. Es folgte eine Ausbildung zum Schlosser bei der Firma Schwing. Dabei wollte Volker nie etwas anderes als Spielen: Es zog ihn zur Bühne, und Mosebach absolvierte erfolgreich die Schauspielschule Bochum.

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Nach ersten Engagements am staatlichen Schauspielhaus Bremen, kam Mosebach 1986 als festes Ensemblemitglied zurück nach Bochum. Unvergessen, seine Dario-Fo-Solo-Stücke Tigergeschichte und Teufelsschiss, mit über 100 ausverkauften Vorstellungen in den Kammerspielen, oder seine große Rolle in Moliers Komödie Don Juan. Hier war er ab Dezember 1994 als Diener Sganarelle zusehen, und spielte seine Rolle voll aus. "Ein teils komischer, teils rührender, immer ängstlicher Diener, aber kein gläubiger Erzkatholik, das hätte man dem furiosen Dario Fo-Solisten auch kaum abgenommen. Die Mimik und Gestik des Wanne-Eickelers ist grandios, seine Drastik zwar einmal mehr hart an der Grenze, aber nicht überzogen. Sein Sganarelle hat im wahren Wortsinn einen Milchbart einzuseifen, wenn er Stephan Ullrich im ersten Akt barbiert. Mosebachs Heldenmut hat Grenzen wie seine religiösen Vorsätze: für ein Goldstück könne doch auch der Eremit 'mal Fünfe gerade sein lassen." So schrieb Pit Herrmann in der Sontagsnachrichtn.

Theaterschauspieler Volker Mosebach (li).

In den Neunzigern spielte Mosebach fünf Jahre am Nationaltheater Mannheim. 1996 spielte er in Düsseldorf, unter der Regie von Sönke Wortmann, in Woody Allens Bullet over Broadway den Cheech. Von dort führte ihn sein Weg über das Berliner Ensemble nach Hamburg, wo er 2005/2006 am Ernst Deutsch Theater unter anderem mit Plaza Suite und Freunde zum Essen, und auch am Altonaer Theater unter anderem mit Hotel zu den zwei Welten große Erfolge feierte.

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Bis 2011 spielte Volker Mosebach er am Düsseldorfer Schauspielhaus. In den letzten Jahren lebte Volker Mosebach krankheitsbedingt sehr zurückgezogen mit seiner Frau bei Köln, wo er bereits im März 2017 an einem Krebsleiden verstarb. Ein enormer Verlust für die Theaterwelt.

Volker Mosebach als Leiche auf dem Titel der Zeitschrift -Theater Heute- Novemberausgabe 1996. - Das hätte ihm gefallen!
| Quelle: halloherne