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Maja Beckmann als Helikopter-Mutter.

Maja Beckmann als Helikopter-Mutter

Unheimlich perfekte Freunde

Seltsame Dinge tragen sich zu, rund um das Spiegelkabinett eines der vielen Attraktionen des Jahrmarkts, der gerade in der Stadt Station macht. Da sitzt ein kauziger Mann mit einer sprechenden Puppe auf dem Arm hinter der Kasse, ein Rabe schreit Kikeriki und plötzlich fällt auch noch ein mysteriöser Zauberkasten vom Himmel. Von alledem bekommt Frido (Luis Vorbach) nichts mit. Denn der Zehnjährige, der sich gerade im Bad für die Schule fertig macht, hat heute eine Klassenarbeit in seinem Lieblingsfach Deutsch.

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Auch beste Freunde streiten sich mal.

Wie immer ist Frido spät dran. Er rast auf seinem Rad nebst selbstgebasteltem Anhänger durch die Siedlung und kann gerade noch seinen besten Kumpel Emil (Jona Gaensslen) aus den Klauen seiner überfürsorglichen Mutter (die Herner Schauspielerin Maja Beckmann), die ihren Sohn mit Dutzenden von Anweisungen bombardiert, befreien. Dafür zeigt sich Emil, der sich in der Schule wesentlich leichter tut als Frido, gleich bei der anschließenden Klassenarbeit erkenntlich. Nachdem er ruckzuck mit seinen Aufgaben durch ist, lässt er sich von der Lehrerin aus fadenscheinigen Gründen ein zweites Blatt geben und füllt dieses heimlich für seinen Kumpel aus...

Nach der letzten Stunde ist Fridos Schultag noch nicht zu Ende: Sprechtag bei der strengen Klassenlehrerin Frau Klawitter (Margarita Broich). Es geht um die wichtige Frage, welche Schule der Viertklässler im nächsten Jahr besuchen soll. Als endlich auch Fridos getrennt lebender und wie immer zerstreuter Papa Michael (Serkan Kaya) erscheint, offenbart die Lehrerin, dass sie den Jungen noch für viel zu verspielt fürs Gymnasium hält und ihm eine Ergotherapie empfiehlt. Was Mama Gesa (Marie Leuenberger) gar nicht nachvollziehen kann.

Auf der Flucht vor seinen streitenden Eltern landet Frido auf besagtem Jahrmarkt und findet sich in dem geheimnisvollen Spiegelkabinett wieder. Er steht vor einem mysteriösen, vom Himmel gefallenen Kasten und drückt aus Neugier auf einen roten Knopf. Da beginnt sein Spiegelbild plötzlich mit ihm zu sprechen und behauptet, es sei genau wie Frido, nur eben perfekt. Von diesem übersinnlichen Erlebnis sichtlich geschockt, sucht Frido erst einmal das Weite. Als er später seinen Eltern davon erzählen will, glauben die ihm kein Wort.

Der nächste Schultag endet für den Viertklässler in einem Desaster. Denn Frau Klawitter hat Emils Trick mit dem zweiten Blatt durchschaut. Die Quittung: eine glatte Sechs! Frido weiß, was das bedeutet: Noch mehr büffeln, noch mehr Nachhilfe. Emil will seinem Freund unbedingt aus der Patsche helfen, aber der hat eine bessere Idee...

Nach dem Drehbuch von Simone Höft und Nora Lämmermann hat Marcus H. Rosenmüller (Wer früher stirbt ist länger tot, Sommer in Orange, Beste Zeit, Beste Chance, Beste Gegend, Trautmann) mit Unheimlich perfekte Freunde einen wunderbaren Kinderfilm für die ganze Familie inszeniert, der nicht nur seinen jungen Zuschauern die wichtige Erkenntnis vermittelt, dass jeder Mensch perfekt ist, genauso wie er ist. Er startete bundesweit am Donnerstag (4.4.2019) und wird auch in der Filmwelt Herne gezeigt.

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Kameramann Stefan Biebl drehte in München, Grünwald, Taufkirchen, Bad Tölz, Ottobrunn, Leipzig und Wien. Zu den originellen Schauplätzen des Szenenbildners Johannes Sternagel gehört ein aufgelassenes Erlebnisbad in Bad Tölz mit riesigen Rutschen und Wasserbecken - und natürlich Wasser. Hier wurde auch die Wandelhalle entdeckt, in der eine turbulente Tortenschlacht im wahren Wortsinn über die Bühne geht. Aber mehr soll nun wirklich nicht verraten werden.

| Autor: Pitt Herrmann