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Das LWL-Wort des Monats ist Tremse.

LWL präsentiert Wort des Monats

Tremse - Eine blaue Sommerblume

Im Wald, auf den Wiesen und Feldern wachsen im Sommer allerlei wilde Blumen und Pflanzen. Während Kinder und Spaziergänger sich über die bunten Blüten am Rande von Wegen und Getreidefeldern freuen, ist unter anderem die „Tremse“ aus Sicht vieler Landwirte ein Unkraut. Welche Blume das Wort des Monats genau bezeichnet, wissen die Sprachwissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

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„Im westfälischen Platt wird die Kornblume Triëmse oder Triëms genannt“, erläutert Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. „Die Herkunft des Wortes ist bisher allerdings unklar. Möglicherweise kommt es von tremen, das schwanken bedeutet.“ In Norddeutschland ist die Bezeichnung „Tremse“ oder „Trems“ für die Kornblume lange auch in hochdeutschen Zusammenhängen üblich gewesen. In dem Gedicht „Die Freigelassenen“ (1776) schrieb der Dichter Johann Heinrich Voß beispielsweise: „Im blauen Tremsenkranz juchheyn, Zu Weidenflöten und Schalmeyn, Die Kinder, rund und roth.“

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„Früher ist das Wort fast in ganz Norddeutschland verbreitet gewesen. Im Laufe der Zeit ist es aber von Kornblome und Roggenblome verdrängt worden“, so Denkler. Heutzutage findet sich das plattdeutsche Wort daher nur noch im Westen, an der deutsch-niederländischen Grenze.

| Quelle: LWL Pressedienst