halloherne.de

lokal, aktuell, online.
„Stück 04“ des Herner Tanztheaters Ensample sollte am 9. April 2020 Premiere in den Flottmannhallen feiern.

Fidele Horst besonders betroffen

Theaterpause macht große Sorgen

Dass Amateurtheater wie die Volksbühne Körner in Eickel, Lampenfieber in Crange oder das Kleine Theater an der Neustraße in Herne geplante Neuproduktionen verschieben müssen angesichts der Corona-Pandemie, ist schmerzlich. Aber – noch – verkraftbar. Verfügen sie doch über mehr oder minder „eigene“ Spielstätten. Beim Theater im Volkshaus Röhlinghausen dagegen ist der Einschnitt durch die Zwangspause nicht mehr zu kitten: Es wird aus Dispositionsgründen keine Wiederaufnahme der Komödie „Frauenpension“ von Jennifer Hülser geben. Da die Premiere (halloherne berichtete) aufgezeichnet worden ist, könnte im Laufe des Jahres ein Video auf der Homepage ins Netz gestellt werden.

Anzeige: Glasfaser in Crange
Hatten schon für die neue Produktion in der Herner City geworben: Christian Weymayr und Jessica Majchrzak.

Wann Freddy Sinclairs Kriminalkomödie „Täglich klopft der Sensenmann“, immerhin eine Deutschsprachige Erstaufführung, Premiere an der Neustraße 67 feiern kann in der Besetzung Manu Kempin, Jessica Majchrzak und Christian Weymayr, steht in den Sternen. Der Einnahmeverlust für das Kleine Theater Herne ist auf längere Sicht jedoch nicht zu kompensieren: Eine ausverkaufte Vorstellung spült rund siebenhundert Euro in die Kasse. Die für laufende Kosten wie Miete, Heizung und Marketing dringend benötigt werden.

Theater Fidele Horst sagt Vorführungen ab.

Vom 17. bis 26. April 2020 wollte die Traditionsbühne Fidele Horst im Wanner Mondpalast ihre Neuinszenierung der turbulenten britischen Komödie „Und ewig rauschen die Gelder“ von Michael Cooney, uraufgeführt 1993 im Royal Windsor Theatre, aufführen (halloherne berichtete). Tobias Weichert, Regisseur und Vereinsvorsitzender in Personalunion, versichert zwar, dass diese Produktion nur aufgeschoben und nicht aufgehoben sei. Ob Fidele Horst aber noch in diesem Jahr an der Wilhelmstraße zwei Ersatz-Wochenenden eingeräumt werden, erscheint mehr als fraglich. Geht der Mondpalast doch finanziell selbst auf dem Zahnfleisch und braucht, wenn der Lappen im einstigen Städtischen Saalbau Wanne-Eickel endlich wieder hochgehen kann, jeden publikumsstarken Termin selbst zum Überleben.

Anzeige: Osterbrief

Da hat es das bisher in Crange beheimatete Tanztheater Ensample, das ursprünglich am 8. und 9. April 2020 eine Doppelpremiere in den Flottmannhallen und damit erstmals in Herne feiern wollte, leichter. Die Jüngeren werden ihre neue Kreation „Was ich immer schon mitnehmen wollte“ ebenso später am gleichen Ort präsentieren können wie die zwölf jungen Nachwuchstänzerinnen und -tänzer verschiedener Tanzstile ihr mittlerweile viertes und wie stets namenloses Stück. Problematisch für alle Thespis-Jünger, für Profis des Mondpalastes gleichermaßen wie für die Amateure, bleibt die Zwangspause aufgrund der Ungewissheit, wann und wie es – vermutlich erst im Frühsommer – weitergeht. Nicht nur finanziell.

| Quelle: Pitt Herrmann