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Der Tempelnachbau.

Tempel geht nach Berlin

Die acht Meter hohe Tempelfassade aus der Vietnam-Ausstellung im Archäologiemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) geht nach Berlin. 20 Bewerbungen aus ganz Deutschland sind in Herne eingegangen (halloherne berichtete). Den Zuschlag bekam das Kraftwerk Berlin, ein Ausstellungs- und Veranstaltungsort im ehemaligen, aufwändig umgebauten Heizkraftwerk Berlin-Mitte. Die Abbauarbeiten waren am Dienstag (28.3.) in vollem Gange. Am Mittwoch, 29. März 2017, wird der Tempel in Berlin wieder aufgebaut. 5 mal 8 mal 2 Meter - das sind die Maße des Tempels, für den das LWL-Museum für Archäologie in Herne seit Ende Februar ein neues Zuhause gesucht hat. Er war der Höhepunkt der erfolgreichen Ausstellung Schätze der Archäologie Vietnams (halloherne berichtete).

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Nicht jeder hat Raum für eine so große Fassade, auch nicht die Museen in Chemnitz und Mannheim, wo die Ausstellung im Anschluss Station macht. Umso schwieriger war es, einen geeigneten, neuen Standort zu finden. "Mit dem Kraftwerk Berlin ist nun ein Ort gefunden, der einen besonderen und auch passenden Raum zur dauerhaften Installation zur Verfügung stellt", freut sich Dr. Josef Mühlenbrock, Leiter des LWL-Museums für Archäologie in Herne. Jan A. Baumann, Architekt für das Kraftwerk Berlin, ist aus Berlin angereist: "Der Tempel ist für uns ein wunderbares Requisit und Initiale für die weitere Raumentwicklung." Zukünftig wird der Tempel in der Dachhalle des Kraftwerks stehen. Das gesamte Gebäude wurde in den letzten Jahren aufwändig umgebaut und wird heute als besonderer Ort für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt.

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Das Original des 1:1 großen Modells steht auf einem Hügel in der Küstenebene von Phan Rang im Süden Vietnams. Er gehört zu einem Tempel-Komplex. Dessen Haupttempel ist noch heute zentraler Ort des alljährlichen vietnamesischen Neujahrsfestes und wird als Heiligtum weiter genutzt. Das Tempelmodell wurde entsprechend der tatsächlichen Maße des Originalbaus entworfen und als Kulissenbau umgesetzt. Elf hintereinander gestaffelte Schichten vermitteln einen plastischen Eindruck der mit Verzierungen versehenen Ziegelarchitektur. Die aufwendige Ausführung wurde von einer Fachfirma für Kulissen- und Filmsetbau aus München umgesetzt. Mit dem Abbau des Tempels startet im LWL-Museum für Archäologie der Aufbau für die archäologische Landesausstellung Revolution Jungsteinzeit, die ab Mittwoch, 24. Mai 2017, in Herne zu sehen ist.

| Quelle: LWL-Museum für Archäologie