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LWL-Landesmuseum Archäologie.

LWL lud zur Information und Diskussion ein

Tagung der Sondengänger

Aus ganz Westfalen-Lippe kamen am vergangenen Samstag (9.12.2017) Besucher zur Sondengänger-Tagung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) nach Herne. Über 130 ehrenamtliche Sondengänger, die in ihrer Freizeit mit Metalldetektoren auf Ackerflächen archäologische Funde aufspüren, waren der Einladung der LWL-Archäologie für Westfalen gefolgt. „Wir möchten mit dieser Tagung zum Dialog und Austausch einladen, denn ehrenamtliche Sondengänger sind wichtige Partner für uns“, so LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind.

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Detektorfunde von der Wallburg Kahle bei Meggen.

Im Mittelpunkt der Tagung stand die Frage, was mit den zahlreichen Funden passiert, die Sondengänger den LWL-Archäologen melden. „Die Detektorarchäologie trägt nicht nur dazu bei, dass neue Fundplätze bekannt werden“, so Dr. Christoph Grünewald, Leiter der LWL-Archäologie-Außenstelle Münster. „Die Funde sind eine bedeutende Grundlage zur wissenschaftlichen Erforschung der Bronze- und Eisenzeit sowie des Mittelalters.“ Mehrere Vorträge verdeutlichten, wie wichtig solche Funde insbesondere an Orten sind, an denen sich im Boden keine Baustrukturen erhalten haben. Ohne den Einsatz von engagierten Privatleuten würden der Archäologie entscheidende Quellen fehlen. Darüber hinaus erhielten die Sondengänger praktische Hinweise über den Umgang mit Funden. Nach der Bergung aus dem Boden besteht für viele Materialien die Gefahr des Verfalls. Wie sich unterschiedliche Metallfunde vor einer schnellen Zersetzung bewahren lassen, erläuterte Sebastian Pechtold, Leiter der LWL-Restaurierungswerkstatt.

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Sondengänger bei der Tagung 2014. (Archiv)

Zu den häufigsten Funden von Sondengängern zählen Münzen. Der Numismatiker Stefan Kötz, der das Münzkabinett des LWL-Museum für Kunst- und Kultur in Münster betreut, zeigte eine Auswahl seltener Fundmünzen aus Westfalen. Der wissenschaftliche Wert einer Münze richtet sich nicht danach, ob diese aus Gold, Silber oder Kupfer geprägt ist. Viel wichtiger für den Experten ist zum Beispiel das Verbreitungsgebiet einer Münze. Außerdem informierte Kötz, welche Fundmünzen meldepflichtig sind.