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Zu Besuch bei der jüdischen Gemeinde.

Synagogenbesuch der IG Röhlinghausen

"Hallo und Herzlich willkommen in der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen, sportlich gekleidet, auf dem Sweatshirt Kreuz- Davidstern- Mond abgebildet und damit für eine positive Überraschung gesorgt, hat der Gemeinde-Mitarbeiter der Synagoge, Roman, die Kinder und Jugendlichen von der islamischen Gemeinde am Freitag (15.11.2017) empfangen. Die Gemeinde war zu Besuch in der Synagoge in Bochum. Mit dem Einem Muslim, Christen, Juden begegnen - Vorhaben, das im Projekt INTERKULTUR RUHR, realisiert wird, sollen Menschen jeweils in der Moschee, der Kirche oder Synagoge als Gast empfangen und mehr Begegnungsmöglichkeiten bekommen. Nicht selten hat man Angst vor dem Unbekannten. Die Lösung ist aber auch nicht weit. Aus dem Unbekannten wird ein Bekannter später vielleicht auch ein Freund.

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Zudem will die Gemeinde mit Seminaren, Plakaten und Bücheraktionen vorbeugend gegen Antisemitismus und Hass auf Andersglaubende vorgehen. „Eins haben wir gelernt", stellt Ibrahim Nazik, Imam der Gemeinde fest. "Nur mit persönlichen Begegnungen und Annäherungen können Vorurteile abgebaut, Akzeptanz gefördert und ein friedliches Miteinander aufgebaut werden."

Roman (l.) beantwortete Fragen zum jüdischen Glauben..

"Mit den persönlichen Begegnungen stufen wir all die Unterschiede: Frau, Mann, Jude, Christ, Muslim, den unsichtbaren, allgemeinen und nicht erkennbaren Personen auf Mensch, Freund, Nachbar, Kollege, Mitstreiter ein und geben jedem ein Gesicht. Es stört uns gewaltig wenn wir hören oder lesen, dass jüdische Gläubige in Deutschland von muslimisch aussehenden Jugendlichen belästigt oder angegriffen werden. Es ist nicht die Botschaft meiner Religion an die ich glaube, Menschen wegen ihrer Meinung oder Glauben schlecht zu behandeln. Wer das im Namen des Islam tut, hat keine Ahnung vom Islam. Toleranz und Begegnung soll nicht nur erzählt sondern vorgelebt werden", so Sadiye Davulcu, Jugendleiterin der Gemeinde.

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Tora-Rollen.

Sehr positiv überrascht war auch Ozan Inam "Wir wurden sehr herzlich Empfangen, haben uns von Anfang an geduzt und konnten uns über das Judentum ausführlich informieren. Ich konnte sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen Judentum und Islam feststellen. "Die Jugendlichen waren sehr neugierig und haben sehr interessante Fragen gestellt. Die Thora, die Kippa, Sitzordnung in der Gemeinde, Schabbat, Bilderverbot und die siebenarmiger Leuchter wurden sehr ausführlich besprochen. Eins ist klar: "Wir sollten unsere jüdischen Freunde, nicht von Freitagabend bis Samstagabend einladen, besuchen oder mit ihnen irgendetwas organisieren. Denn dann ist Schabbat und alles was als neu erschaffen wird – und dies wird sehr weit verstanden- ist für ein Jude verboten. Schabbat ist die Zeit fürs Gebet, Tora studieren und für die Familie da zu sein." konnte Tuncay Nazik dazu lernen.

| Quelle: Islamische Gemeinde Röhlinghausen