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Integration durch Sport.

Stützpunktvereine für Integration durch Sport

Die Sportfreunde Wanne-Eickel 04/12, der Baukauer Turnclub 1879 und die SG Friedrich der Große dürfen ab August 2017 das aktuelle Bundessiegel verwenden und sich Stützpunktverein für Integration 2017 nennen. Die Sportgemeinschaft Friedrich der Große ist schon seit 2003 Stützpunktverein und hat nun nur das Bundessiegel neu verliehen bekommen. Seit 2003 wurde der Verein fünf Jahre finanziell gefördert und hat mit dieser Förderung uunter anderem seine Schwimmabteilung mit Gruppen für muslimische Mitbürger aufgebaut. In diesem Jahr wird der Verein eine neue Kindergruppe eröffnen und sein Hauptaugenmerk auf die Integration von Jungen und Mädchen ab sechs Jahren mit Migrationshintergrund in den Vereinssport legen.

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Integration durch Sport.

Für die Sprtfreunde und dem BTC ist mit der Ernennung eine 5-jährige Förderung verbunden, die als Anschubfinanzierung für eine nachhaltige Integrationsarbeit dienen soll. Beide Vereine haben sich mit individuellen Konzepten auf den Aufruf des SSB von April gemeldet.

Der Baukauer Turnclub wir nach den Ferien unter andrem eine neue Ballsportgruppe für Erwachsene anbieten. Diese neue Gruppe wird von einem deutsch/syrischen Übungsleiter-Team geleitet und betreut. Der Verein bildet hierfür einen jungen Syrer zum Übungsleiter aus. Des Weiteren erstellt der Vereine gerade einen Info-Flyer in verschiedenen Sprachen, um Menschen mit Migrationshintergrund stärker anzusprechen und sie zum Sport in ihrem Verein zu animieren.

Die Sportfreunde haben eine Auffang-Mannschaft gegründet, um keinen sportinteressierten Menschen abweisen zu müssen. Viele Geflüchtete haben hier eine erste sportliche Anlaufstelle gefunden. In Zukunft wollen sich die Sportfreunde verstärkt dem Thema „Mädchenfußball“ widmen. Hier sollen auch geflüchtete Mädchen angesprochen werden.

Die Arbeit der Vereine ist vielseitig und setzt auf verschiedenen Ebenen an. Möglich ist dies durch das Bundesprogramm Integration durch Sport des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Das Programm Integration durch Sport (IdS) wirkt darauf hin, Menschen mit Migrationshintergrund zum Sport und zu ehrenamtlichem Engagement im Verein zu animieren. Das Programm wird seit dem 1.12. 2016 vom Stadt Sportbund (SSB) umgesetzt. Per offizieller Definition wird von Menschen mit Migrationshintergrund oder Geflüchteten gesprochen – das ist eine sehr bunte Vielfalt an Menschen in Bezug auf Herkunft, Sprache oder kulturelle Prägung. In Sportvereinen ist diese Vielfalt allerdings sehr unterschiedlich ausgeprägt: Vor allem Mädchen, Frauen und ältere Menschen mit Migrationshintergrund sind deutlich seltener Mitglieder als diejenigen ohne. Auch Geflüchtete sind in den Vereinen bislang unterrepräsentiert. Diese Personen stärker anzusprechen, ist einer der Schwerpunkte der Integrationsarbeit im Programm von IdS.

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Petra Herrmann-Kopp, ist zuständig für das Programm Integration durch Sport in Herne, sie sagt dazu: "Es gibt hier leider keine festgesetzt Standardrezepte für die Vereine. Ganz individuelle Ansätze der jeweiligen Vereine - so individuell wie die Vereine selber - sind nötig, um das Potenzial des Sports zu nutzen, die unterschiedlichsten Menschen miteinander in Kontakt zu bringen und in Vereinen eine gemeinsame Lebenswelt zu erschaffen. Viele Herner Vereine leisten diese Arbeit schon jetzt hervorragend im Verborgenen und ganz selbstverständlich. Ich hoffe, dass in den nächsten Jahren sukzessive weitere Vereine dazu kommen, die sich intensiver dem Thema widmen wollen und auch den bürokratischen Aufwand mit Konzepten, Kostenplänen und Verwendungs-Nachweisen nicht scheuen, um offizieller Stützpunktverein – und damit auch gefördert - zu werden. Dabei spielt die Größe oder angebotene Sportart des Vereins keine Rolle. Ich unterstützt gerne und bin immer dankbar für gute Beispiele und Anregungen. Zur weiteren Unterstützung wird am 14./15. Oktober die Fortbildung „Fit für die Vielfalt- Sport interkulturell“ in Herne stattfinden. Die Fortbildung gibt Anregungen und Impulse für die Integrationsarbeit und das interkulturelle Zusammenleben im Sportverein. Aus neuen Blickwinkeln eröffnen sich neue Perspektiven und damit ein Gewinn für alle Lebensbereiche, nicht nur für den Sport. Anmeldungen sind noch möglich.“

| Quelle: SSB Herne