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In dieser Besetzung ist das „Stralsund“-Ermittlerteam im ZDF zum letzten Mal zusammengekommen (v.l.): Karl Hidde (Alexander Held), Nina Petersen (Katharina Wackernagel), Benjamin Lietz (Wotan Wilke Möhring) und Gregor Meyer (Michael Rotschopf).

Letzter Fall für Wotan Wilke Möhring

Stralsund – Freier Fall

Mit einer feuchtfröhlichen Karaoke-Party feiert Polizeichef Gregor Meyer (Michael Rotschopf) zusammen mit den Kollegen seinen Geburtstag. Doch einer fehlt beim Kurkonzert: Benjamin „Ben“ Lietz (Wotan Wilke Möhring). Der prügelt sich gerade mit seinem Bruder Achim (Wolfram Koch), als Nina Petersen (Katharina Wackernagel) ihren großen Auftritt hat und entsprechend gefeiert wird: „Ben wird schon kommen“, beruhigt sie den leicht angesäuerten Gastgeber. Was auch der Fall ist, wenn auch erst zum finalen Duett des Chefs ausgerechnet mit „seiner“ Nina – und unübersehbar angemackt.

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Am anderen Morgen ist rasch wieder Nüchternheit gefragt: Ein Mann ist erschossen worden, den zwei Polizisten von der Justizvollzugsanstalt zur Staatsanwaltschaft bringen sollten. Mitten in Stralsund in der Wohnung seiner Frau, als dort ein zuvor verabredeter Zwischenstopp eingelegt wurde. Bei dem Schusswechsel ist auch ein bei der Drogenfahndung arbeitender Kollege ums Leben gekommen. Ben ist als erster am Tatort. Und scheint sich nicht sonderlich für den Tathergang zu interessieren, was der später eintreffenden Nina sogleich auffällt.

Die Nachricht schlägt ein wie eine Bombe: Walter Runge, der andere Tote, war ein Kronzeuge, der vor dem Staatsanwalt aussagen wollte, um ein Drogenkartell platzen zu lassen. Ihm ist auf dem Weg dorthin ein Hinterhalt gelegt worden. Das Pikante: Die Informationen über die Wegstrecke des Zeugen und den Zwischenstopp bei seiner Gattin waren streng geheim. Und sie kamen aus der Datenbank des Polizeipräsidiums, genauer gesagt aus dem Dienstrechner des Kollegen Stein (Andreas Schröders). Er war nachweislich den ganzen Abend auf der Party des Chefs, es muss also eine undichte Stelle im Apparat geben: die Kollegen sind schockiert.

Die Ermittlungen führen die Kripo über die Gefängnis-Besucherliste des ermordeten Kronzeugen zu dem Spielhallenbesitzer Gunter „Godo“ Dorfmann (Tim Wilde). Im Verhör scheint aber auch für ihn die Nachricht des Todes seines Freundes eine Überraschung zu sein. Noch überraschter sind die Polizisten, als plötzlich mit Kommissar Max Morolf (Wanja Mues) ein Drogenfahnder des Landeskriminalamtes auftaucht, das Verhör Godos abrupt beendet und den Fall zur Sache seiner übergeordneten Behörde erklärt.

Dafür ist Morolf den Kollegen eine Erklärung schuldig: Das LKA führt Godo Dorfmann als Informanten. Über ihn ist man seit Jahren einem Drogenring unter der Führung eines Mannes, der nur als „Victor“ bekannt ist, auf der Spur. Godo hat schon etliche Mitglieder der Bande ans Messer geliefert, aber die Identität Victors ist unklar. Godo darf in dem Mordfall an dem Kronzeugen nicht so weit exponiert werden, dass er als Informant auffliegt.

Ben Lietz verfolgt die Ermittlungen mit großem Unbehagen. Was seiner Kollegin und Freundin Nina nicht verborgen bleibt. Sie stellt Benjamin, von dem sie ein Kind erwartet, was der potentielle Vater freilich noch nicht weiß, zur Rede, und er gesteht ihr, dass die Informationen über den Kronzeugen von ihm kamen. Er hat sie Godo zugespielt, um die Spielschulden seines Bruders zu tilgen. Denn anstelle von Geld wollte Godo Informationen. Niemals hätte Benjamin gedacht, dass er damit indirekt für einen Mord verantwortlich werden könnte…

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Mit „Stralsund – Freier Fall“ von Sven Poser (Buch) und Martin Eigler (Buch und Regie) hat sich der Herner Schauspieler Wotan Wilke Möhring als „Stralsund“-Kommissar Benjamin „Ben“ Lietz verabschiedet, die Erstausstrahlung der Folge war am 30. Dezember 2013 im ZDF. Hintergrund: Möhring ermittelt parallel bei der TV-Konkurrenz im „Ersten“ als „Tatort“-Kommissar Thorsten Falke. ZDF neo strahlt den Neunzigminüter am Dienstag, 7. April 2020, zur Prime-Time um 20.15 Uhr aus. Bereits ab zehn Uhr dieses Tages ist der Krimi in der ZDF-Mediathek zu sehen – und das bis mindestens Ende April.

| Quelle: Pitt Herrmann