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v.l. Dina Lekew und Stefanie Eisenberg mit dem Sprachcomputer der bei Weaning-Patienten eingesetzt wird.

Sprachcomputer gibt Patienten eine Stimme

Jährlich werden auf der Weaning-Station im Evangelischen Krankenhaus Eickel rund 50 Patienten mit Atmungsversagen behandelt. Weaning bedeutet Entwöhnung von künstlicher Beatmung. Im Durchschnitt beträgt die Verweildauer der Patienten auf der Weaning-Station sechs Wochen. Angeschlossen an Beatmungsmaschinen, verkabelt und mit Schläuchen versehen, die ihnen helfen sollen, wieder eigenständig zu atmen, haben sie keine Möglichkeit zu sprechen.

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Deshalb notierten die Patienten ihre Wünsche oder Fragen bislang auf einem Blatt Papier. Weil dies nach eigenen Beobachtungen zu anstrengend für die Patienten war, entwickelte Krankenschwester Dina Lakew die Idee, neue Möglichkeiten der Kommunikation zu schaffen. Mit Unterstützung der pflegerischen Fachberaterin Ute Matthias und der Pflegedienstleiterin Stefanie Eisenberg wurde die Entscheidung getroffen, Sprachcomputer anzuschaffen, die per Touchscreen oder per Tastatur bedient werden können.

Immer wieder hatte es das Pflegeteam erlebt, wie traumatisch es für Weaning-Patienten ist, nach einer Operation aufzuwachen, teilweise desorientiert zu sein und dazu auch nicht sprechen zu können. „Das ist für die Patienten extrem frustrierend und für uns als Pflege genauso, wenn wir spüren, dass wir für den Patienten nicht das machen können, was ihm in seiner individuellen Situation guttun würde“, sagte Dina Lakew..

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Sie begleitete die Einführung dieses Hilfsmittels im Dezember 2016 und konnte schon nach den ersten Wochen feststellen, wie positiv die Kranken auf den Computer reagieren. Die Bedienung des Geräts ist extrem einfach. Teilweise wird auch mit Illustrationen gearbeitet. Die Pflegekräfte können die Wünsche des Patienten vom Bildschirm ablesen oder sogar per Lautsprecher hören. Die Monitore sind so angebracht, dass die bettlägerigen Kranken sie auch im Liegen bequem erreichen können.

| Quelle: Ev. Kirchenkreis