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Döner.

Stellungnahme

Sommer zur "Rettung des Döners"

Das Europäische Parlament hat am Mittwoch (13.12.2017) einen Einspruch von Sozialdemokraten und Grünen gegen die Verwendung von Phosphaten in tiefgefrorenen Dönerspießen abgelehnt. Die Europaabgeordnete für das Ruhrgebiet, Dr. Renate Sommer (CDU), begrüßt die Entscheidung. Ein Verbot des Phosphatzusatzes hätte die Dönerproduktion und damit zigtausende Arbeitsplätze gefährdet: "Ohne Phosphatzusatz kann man keine Dönerspieße herstellen. Phosphat hält das Fleisch am Spieß zusammen, sodass es nicht zu einem Elefantenfuß zusammensackt. Außerdem bindet Phosphat Wasser, sodass es erst nach und nach während des bis zu acht Stunden dauernden Grillvorgangs verdunstet. Dies gewährleistet das gleichmäßige Durchgaren, das aus hygienischer Sicht unabdingbar ist.

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Dr. Renate Sommer

Der Vorschlag der Europäischen Kommission, gegen den sich der Einspruch von Sozialdemokraten und Grünen richtete, sollte lediglich eine Gesetzeslücke schließen. Paradoxerweise sind Phosphate nämlich im verzehrfähigen Endprodukt, also im gegrillten Döner, erlaubt. Schlichtweg vergessen hatte die EU-Kommission aber seinerzeit, klarzustellen, dass Phosphate natürlich auch im tiefgefrorenen, noch rohen Drehspieß, der an die Imbissbuden ausgeliefert wird, enthalten sein dürfen. Dies haben immer mehr Kontrollbehörden in den Mitgliedstaaten zum Anlass genommen, den Einsatz von Phosphaten im tiefgefrorenen Drehspieß zu verbieten.

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Die Behauptung der Grünen und Sozialdemokraten, durch den Phosphatzusatz könne eine Gesundheitsgefährdung entstehen, ist lächerlich. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft eine Aufnahme von bis zu 4200 mg Phosphat pro Tag als unbedenklich ein. Eine Portion Döner enthält aber gerade einmal 134 mg Phosphat. Cola enthält im Verhältnis viel mehr Phosphate. Außerdem geht es ja nur um eine Klarstellung für tiefgefrorene Dönerspieße, durch die der Verbraucher voraussichtlich kein Gramm mehr an Phosphaten zu sich nimmt. Auch das rot-grüne Argument, man wolle ja nur die laufende Evaluierung der Phosphate durch die EFSA abwarten, ist nicht stichhaltig. Die Bewertung hat nichts damit zu tun, dass man Phosphate für gefährlich hält, sondern resultiert lediglich aus der Verordnung 1333/2008 über Lebensmittelzusatzstoffe. Danach müssen alle Zusatzstoffe, die vor 2009 zugelassen wurden, erneut evaluiert werden. Die Verordnung verbietet aber keineswegs die Zulassung von Zusatzstoffen für weitere Lebensmittel. Interessanterweise hat sich das rot-grüne Lager auch nicht daran gestört, als 2014 Phosphate zum Beispielbei Kassler zugelassen wurde. Ein Verbot des Phosphatzusatzes hätte zum Erliegen der Dönerproduktion geführt. 80 Prozent der in der EU verkauften Dönerspieße werden in Deutschland produziert, und zwar größtenteils in NRW. Der Vorstoß von Rot-Grün war reine Panikmache und unverantwortlich. Zum Glück konnten wir diesen Einspruch verhindern.“