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v.l. Sven Rickert, Daniel Kleiböhmer, Josefine Paul, Reiner Rimkus, Elisabeth Weyen und Alexander Vogt.

„So geht es nicht weiter“

Am Dienstag (2.5.2017) haben sich im Familienzentrum Dreifaltigkeit der Evangelischen Petrus-Kirchengemeinde Politiker verschiedener Parteien dazu geäußert, dass für das laufende Kindergartenjahr Geld für die Betreuung fehlt. „In den beiden Kommunen des Kirchenkreises haben wir über 300 Kindergartenplätze zu wenig, außerdem fehlen uns pädagogische Fachkräfte in den Einrichtungen, der Personalschlüssel ist viel zu niedrig, die Belastung hoch.“ So lautet die Bestandsaufnahme der Geschäftsführerin der Kindergartengemeinschaft im Evangelischen Kirchenkreis Herne, Elisabeth Weyen.

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„Landesweit fehlen für die Arbeit in den Kindergärten 1,5 Milliarden Euro, im Kirchenkreis Herne gehen wir derzeit für das laufende Kindergartenjahr von einem Defizit in Höhe von rund 500.000 Euro aus.“ Es werde in nächster Zeit ein überarbeitetes, neues Kinderbildungsgesetz geben. „Angekündigt ist es längst, über Inhalte wurden wir bisher aber nicht informiert“, so Weyen.

Der Herner SPD-Fraktionschef Udo Sobieski, die Landtags-Kandidaten Alexander Vogt (SPD), Sven Rickert (CDU) und Josefine Paul (Die Grünen), dazu Daniel Kleiböhmer von den Linken diskutierten mit Superintendent Reiner Rimkus und Elisabeth Weyen als Vertreter der Kindergartengemeinschaft im Kirchenkreis Herne, mit Leiterinnen und Elternbeiräten aus den Evangelischen Tageseinrichtungen sowie dem Jugendamtselternbeirat der Stadt Herne.

„Die Situation in den Tageseinrichtungen zeigt, dass es so nicht weitergeht“, sagte Sven Rickert als erste Reaktion auf Weyens Bericht. Udo Sobeski, Josefine Paul und Daniel Kleiböhmer unterstrichen diese Einschätzung, so dass schon zu Beginn der Veranstaltung quer durch die Parteien Einigkeit darüber herrschte, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Unterschiede zeigten sich, als die Kandidaten nach ihren Ideen für eine Verbesserung der Lage gefragt wurden. Während Sven Rickert dafür plädierte, die Wirtschaft in NRW zu fördern und darüber Einnahmen zu generieren, setzen SPD und Grüne auf Umverteilung vorhandener Mittel und den Einsatz eines angemessenen Teils aus der Zuwendung durch den Länderfinanzausgleich, während Kleiböhmer Steuererhöhungen forderte.

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Elisabeth Weyen und Reiner Rimkus forderten abschließend eine Aufhebung der Kopfpauschale – also einer Zuweisung von Fördermitteln nach Anzahl von Kindern und Betreuungsstunden. „Wir brauchen einen soliden Sockelbetrag, damit wir Planungssicherheit haben und der bürokratische Aufwand bei der Finanzplanung deutlich geringer wird“, so Weyen.

| Quelle: Ev. Kirchenkreis