Sicher Rückwärts mit entsorgung herne
Die Müllwagen von entsorgung herne sollen sicherer gemacht werden. „Aktuell arbeiten wir daran, zwei Systeme zu testen, die es sicherer machen, mit den Müllwagen rückwärts zu fahren oder rechts abzubiegen", das sagte entsorgung herne Chef Horst Tschöke am Montag (20.8.2018) bei einem Pressegespräch an der Südstraße. Zwar sei es in Herne noch nie zu Unfällen durch diese Ursachen gekommen, man will aber sicher gehen. „In anderen Städten wurden schon oft Menschen von rückwärtsfahrenden Müllwagen angefahren oder sogar tödlich verletzt. In den letzten 30 Jahren haben wir hier solche Unfälle nicht gehabt, dass soll auch so bleiben", so Tschöke. Grund für die Entscheidung zum Kauf eines Sicherheitssytems für alle Müllwagen, ist die Gefährdungsbeurteilung von Ausnahmen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Die sieht vor, dass Rückwartsfahren generell vermieden werden sollte, nur in absoluten Ausnahmefällen dürfe 150 Meter rückwärts gefahren werden. Dabei muss ein Sicherheitsabstand von 50 Zentimetern auf beiden Seiten zu Hindernissen eingehalten werden. Dazu dürfen keine Personen im Gefahrenbereich sein - die Sicht des Fahrers darf nicht behindert werden, zum Beispiel durch Bäume, Äste oder Werbeplakate.
„Unsere Fachkraft für Arbeitssicherheit hat mit den Fahrern und dem Einsatzleiter festgestellt: Es gibt 65 Gefahrenbereiche im Stadtgebiet, die Zahl kann variieren durch Gefahrenbereiche in Baustellen. Dazu sind Gefährdungs-Beurteilungen erarbeitet worden. Die Maßnahmen werden derzeit strukturiert und danach mit den jeweils zuständigen Stellen der Stadt Herne erörtert Dringende Maßnahmen werden sofort umgesetzt. Falls eine Straße zu eng für unsere Autos ist, sollen Stellplätze für Abfallbehälter am Sammeltag eingerichtet werden, so dass die Wagen nicht mehr in zu enge Straßen fahren müssen. Wir möchten gerne ein Rückfahr-Assistenz-System haben, dass die Wagen im Notfall auch bremst. Bis Ende des Jahres sollen Prüfungsgrundsätze für Rückfahr-Assistenz-Systeme von der DGUV vorliegen, bis dahin wird die Testphase warten müssen." Aktuell stehen zwei Systeme zur Debatte: Ein vollwärtiger Rückfahr-Assistent, Kostenpunkt 20.000 Euro pro Wagen und ein Rechtsabbiege-Sytem, das auch eine rückwärts gerichtete Kamera hat, pro Stück 3.000 Euro. Das Rechtsabbiege-System kann auch erst gegen Ende des Jahres getestet werden. Alle 43 Wagen sollen dann nachgerüstet werden, wenn die Entscheidung gefallen ist. Das teurere System würde für alle Wagen mit 860.000 Euro zu Buche schlagen, die preiswerte Variante würde insgesamt 129.000 Euro kosten. Egal wie die Entscheidung ausfällt gilt, dass „wir in Zukunft nur noch Müllwagen mit Abbiege-Assistenz-System kaufen werden", so Horst Tschöke.
