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v.l. Lea Sobecki (Vorsitzende SU), Jascha Hoppe (stell. Vorsitzender SU).

Stellungnahme

Schüler Union zur Resolution zu Gesamtschulen

"In der Presse war in den letzten Tagen zu lesen, dass die SPD in Wanne bei einer Veranstaltung zum Thema der Problematik an Gesamtschulen die Lage als „in Gefahr“ ansieht. Eine Darstellung, die nicht nur sehr einseitig ist, sondern auch stark zugespitzt und vor allem eine Darstellung, die wir als Schüler Union Herne in dieser Form keinesfalls teilen. Wir sehen zu allererst in Verbindung mit dieser Veranstaltung die von der SPD Herne angestrebte Resolution zur Lage und zur Unterstützung an den drei Herner Gesamtschulen. Eine Resolution, die in ihrer bisherigen Fassung eine besondere Förderung der Gesamtschulen fordert.

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Als erstes ist natürlich klar, dass die Gesamtschule bei der SPD als Gemeinschaftsschule großes Interesse weckt und zu einem besonderen schulpolitischen Standpunkt der SPD deutschlandweit zählt. Dies ist ganz klar ein schöner Gedanke, jedoch ist diese ideologische Idee nicht zufriedenstellend umsetzbar. Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass wir Schüler keine homogene Gruppe an Heranwachsenden sind, sondern die Unterschiede im schulischen Leistungsbereich zum Teil deutlich erkennbar sind. Wir als Schüler Union verteidigen die Position eines dreigliedrigen Schulsystems, um besser die spezifischen Leistungen von Schülern auszubauen.

Deshalb stellen wir uns auch hinter die Idee der Auf- und Abschulung zwischen den Schulformen. Ein Gymnasium mit integriertem Hauptschulsystem, bei welchem die Schüler das feste Ziel eines Hauptschulabschlusses anstreben, ist kontraproduktiv und zerstört den Sinn der Dreigliedrigkeit, auch weil ein Hauptschulabschluss bereits jetzt am Gymnasium erworben werden kann, um anschließend die Schule zu verlassen. Dies jedoch als Ziel eines Gymnasiums anzustreben, ist völlig sinnbefreit, da stattdessen die Förderung von Hauptschulen dringend nötig wäre.

Die angesprochene Problematik einer höheren Last für die Schulen, wie sie auch bei der besagten Veranstaltung in Wanne besprochen wurde, ist kein Problem, das nur ganz allein die Gesamtschulen zu tragen haben. Umstrukturierungen in der Schullandschaft gab es im Laufe der Geschichte unserer Stadt häufig. Egal, ob es um die Erhöhung oder Herabsetzung von Zügigkeiten geht oder um die Integration neuer Schüler. Umso schockierender ist die Haltung, sich über den besonderen Förderungsbedarf von inklusiven Schüler aufzuregen, obwohl es die SPD selbst in der letzten Landesregierung war, gemeinsam mit den Grünen, welche sich hinter die Schließung von Förderschulen stellte und eben diese Mehrlast heraufbeschworen hat.

Die Resolution zur Stärkung der Gesamtschulen, welche bereits im Schulausschuss auf der Tagesordnung stand, um dann doch von der SPD wieder zurück genommen zu werden, um diese bei einer separaten Sitzung des Ausschusses zu thematisieren, zeigt ganz eindeutig die Intention der SPD, eine Gemeinschaftsschule als primäre Säule der schulischen Bildung aufzubauen und dass diese dazu keine Mittel - auch finanzieller Natur - nicht scheuen. So beinhaltet diese Sondersitzung zur Resolution nämlich die Problematik, dass sich die Mitglieder des Schulausschusses nicht nur extra Zeit für die Behandlung der Sache nehmen müssen, sondern auch die Tatsache, dass diese, ebenso wie die Mitarbeiter der Stadt, ihre Aufwandentschädigung bzw. deren Gehalt für diese Sondersitzung erhalten müssen. Ein finanzieller Aufwand der durch eine Behandlung bei der letzten Sitzung des Ausschuss - wie ursprünglich geplant - nicht getätigt werden müsste.

Darüber hinaus ist auch fraglich, inwieweit eine Resolution als politisches Mittel auf kommunaler Ebene überhaupt sinnvoll und gerechtfertigt ist und natürlich auch, ob es dieser Beratung im Schulausschuss Bedarf, da eine Abstimmung dazu nur im Rat selbst geschehen kann und die Meinungen der anderen Parteien zu dem Thema bereits signalisiert worden.

„Uns als Schüler Union ist bekannt, dass alle Schulformen mit den Aufgaben, die die Inklusion und Integration an sie stellen, eine besondere Last tragen müssen, doch es sind alle Schulen, die besondere Aufmerksamkeit erwarten können, und nicht allein die Gesamtschulen, welche innerhalb der Sozialdemokraten ein besonderes Augenmerk haben. Auch sind die Gesamtschulen im Land nicht die Schulen, um die es am schlechtesten bestellt ist. Es gibt etliche andere Probleme wie beispielsweise der Lehrermangel, welcher an allen Schulen ein ernstes Problem darstellt und behoben werden muss.

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Eine Sondersitzung, um die Probleme an den Gesamtschulen zu erläutern, ist völlig unangebracht und fragwürdig. Natürlich kommt es durch Umstrukturierungen auch zu unangenehmen Nebeneffekten, wie zum Beispiel das Aufstellen von Containern, um den Raumbedarf zu decken. Eine Maßnahme die nicht jedem gefallen mag, jedoch notwendig ist und auch den Charakter einer vorübergehenden Lösung nicht verlieren darf. Wir fordern die SPD auf, sich noch einmal Gedanken über ihre Resolution zu machen und die Diskussion der Resolution nicht Rahmen einer Sondersitzung des Schulausschusses zu führen. Wenn Diskussionsbedarf seitens der SPD besteht, sollte die Einladung zu einer Diskussionsrunde mit anderen Parteien ausreichen. Immerhin würde man so nicht Steuergelder zum Fenster rausschmeißen und den Schulausschuss als Werkzeug benutzen, sondern als wichtiges Gremium.“

| Quelle: CDU-Kreisverband Herne