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Ein kranker Feuersalamander mit blutenden Wunden.

Amphibienkrankheit ist gefährlich, Aufmerksamkeit gefordert

'Salamanderpest' im Langeloh angekommen

Die Amphibienkrankheit „Salamanderpest“ verbreitet sich im Ruhrgebiet und bedroht das Leben einheimischer Feuersalamander und Molche. Seit Ende 2020 ist die neuartige Krankheit im Langeloh in Herne angekommen. Bürger können mit etwas Aufmerksamkeit helfen, die Tiere zu retten.

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Die „Salamanderpest“ wird hervorgerufen durch den Pilz „Bsal“ (Batrachochytrium salamandrivorans), der zu schweren Hautverletzungen und -geschwüren führt. „Die Feuersalamander sterben in circa 96 Prozent der Fälle innerhalb von 14 Tagen an der Krankheit“, erzählt Gudrun Kaltenborn, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde, während eines Pressegesprächs am Donnerstag (21.1.2021). Im Langeloh seien bereits 90 tote Tiere gefunden worden und sie befürchte, dass bald auch die Amphibien im Ostbach und im Revierpark Gysenberg bedroht seien.

Ein gesunder Feuersalamander.

Neben der Übertragung durch infizierte Tiere oder andere Wildtiere spielt auch der Mensch bei der Verbreitung eine große Rolle. Daher gibt es ein paar Maßnahmen, die Bürgerinnen und Bürger ergreifen können, um die Tiere zu schützen. „Man sollte nicht in Naturschutzgebieten spazieren gehen und dort die Land- und Wasserlebensräume der Amphibien betreten, sondern auf den vorgegebenen Wegen bleiben. Falls das doch mal passiert, sollte man nach dem Spaziergang die Schuhe desinfizieren und falls ein Hund mit dabei war, dessen Pfoten waschen.“ Damit könne verhindert werden, dass der Pilz weiter verbreitet wird.

„Die Lage ist sehr dramatisch“, betont Kaltenborn. „Der Mensch ist Hauptverbreiter, daher möchten wir eine weitere Verbreitung verhindern.“ Menschen in Wäldern sollten sich möglichst an die Vorgaben der Stadt halten. In Herne wurden die ersten toten Tiere vor rund einer Woche gefunden und gemeldet.

Auch diesem Feuersalamander geht es schlecht.

Wer ein krankes Tier findet, kann helfen, indem Fotos von dem Tier, der Fundort und das Datum per E-Mail an meldung-feuersalamander@rub.de geschickt werden. „Kranke Tiere erkennt man an aufgeplatzten, blutenden Wunden auf der Haut. Außerdem sind die nachtaktiven Feuersalamander nur dann tagsüber zu sehen, wenn sie erkrankt sind“, erklärt Gudrun Kaltenborn. Die Untere Naturschutzbehörde arbeitet dafür mit der Ruhr-Universität Bochum und dem NABU Bochum zusammen. Für andere Tiere oder Menschen besteht keine Gesundheitsgefahr durch die „Salamanderpest“. Ebenso wichtig: Kranke Tiere nicht anfassen.

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Die Krankheit selbst komme aus Asien und hätte sich seit einigen Jahren in Deutschland ausgebreitet. Zuletzt gab es Fälle in Essen, dann Bochum und nun in Herne.

| Autor: Gina Günther/Marcel Gruteser