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Hospizradeln 2018.

Fast 1.000 Starter radelten mit

Rund 64.000 km für das Lukas-Hospiz

Bevor die ersten Tropfen des leichten Nieselregens am Samstagabend (16.6.2018) den Boden erreichten, war vor und hinter dem Lukas-Hospiz an der Jean-Vogel-Straße gerade das große Aufräumen nach einem erfolgreichen Spendenradeln zu Ende gegangen. Kurz nach 18 Uhr hatte Organisator Helge Kondring nach Auswertung sämtlicher Anmeldelisten und mehrfachem Nachrechnen durch sein Helferteam unter dem großen Beifall der noch anwesenden Gäste und von mehr oder weniger langen Strecken zurückgekehrten Startern ein Ergebnis bekannt gegeben, das selbst den bisherigen Rekord vom letzten Jahr (51.400 km) überbot. Danach hatten insgesamt 957 Starter 64.129 Kilometer zurückgelegt, die von Sponsoren eins zu eins mit je einem Euro vergütet werden.

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Hospizradeln 2018.

Ob der fünfjährige Philipp Tempfert mit 20 Kilometern als Jüngster oder der 88jährige Emil Diko von der RSG Herne mit 50 Kilometern als Ältester, alle fuhren für den guten Zweck zur Förderung der Hospizarbeit, die es ermöglicht, dass Menschen ihre letzte Lebensphase in Würde und Obhut einer liebevollen Pflege erleben können. In diesem Jahr hatte sich der Radsportverband NRW auf Initiative der Radsportgemeinschaft Herne bereit erklärt, das Herner Lukas-Hospiz zum Ziel einer Landessternfahrt mit Punktwertung auszuschreiben. Dieses Angebot nahmen 84 Radtourenfahrer aus einem halben Dutzend Vereine wahr und legten insgesamt 10.111 km zurück. 40 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, die hinter einem Führungswagen mit Blaulicht auf der Jean-Vogel-Straße nach insgesamt über 1.130 km ans Ziel kamen, füllten die Anmeldelisten genau so schnell wie 35 Mitarbeiter von UPS mit ihrem Chef Frederic de Coen, 32 Fahrern von Evonik, 22 von der Essener Alu-Trimetal oder dem Team des Eva-von-Tiele-Winkler-Pflegeheims an der Düngelstraße mit seiner Chefin Springkämper. Dazu rund zwei Dutzend Marathonfahrer, die es unter 235 km nicht machten, Triathleten aus mehreren Herner Clubs und ein Quartett aus Darmstadt, das in der Nacht zum Samstag auf eine 363-km-Strecke gingen, unterwegs einen Freund aus Köln aufgabelten, dann zusammen nach 1.574 km am Hospiz eintrafen und auf dem Rasen erst mal die Beine hochlegten. Eine Radwandergruppe des ADFC hatte sich vorher an der Kreuzkirche verabredet und nach längerer Tour dann erst am Hospiz angemeldet. Und dass ein Bottroper Tischtennisclub mit über 20 Mitgliedern eine Radtour für den guten Zweck nach Herne und zurück macht, passiert auch nicht alle Tage.

Graf Hotte (r.) radelte mit.

Die Initiative "Sodingen hilft" mit Hans-Jürgen Adamik schickte parallel ab 9.30 Uhr 65 Teilnehmer in Gruppen zum Biergarten an der Zeche Ewald in Herten auf die Reise, während vom Hospiz aus mehrere Gruppen in Gegenrichtung zum Biergarten am Schiffshebewerk Henrichenburg starteten. Die Wirtin dort fand die Idee so gut, dass sie einer Teilnehmerin spontan einen 50-Euro-Schein als Spende mit auf die Rückfahrt gab. Zwölf Starter umrundeten nach vorheriger Anmeldung mit Christian Donaj den Edersee und meldeten am Ziel per Startkarte 1.329 km nach Herne. Der Herner Zahnarzt Dr. Christoph Blaschke, der mit einem Kollegen am Freitagabend die 325 km lange Mittsommernacht-Fahrt um den Vättern-See in Schweden für das Lukas-Hospiz unter die Pedalen genommen hatte, schickte das Zielfoto nach gut elf Stunden erschöpft aber stolz nach Herne.

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Hospizradeln 2017.

Nach zwölf Uhr füllte sich dann der Hospizgarten zum Sommerfest immer mehr mit Rückkehrern, die zwischen Kuchen und Kaffee sowie Erfrischungsgetränken und Bier vom Fass sowie leckeren Würstchen wählen konnten, dabei dem Gesang eines mit Beifall bedachten Shanty-Chores aus Bochum zuhörten, der später von der Country-Band "The Krauts" abgelöst wurde. Die von der Stadt genehmigte erstmalige Sperrung der Jean-Vogel-Straße zwischen Anna-Luise- und Altenhöfener Straße bis kurz vor 18 Uhr mit problemloser Umleitung der Buslinie 312 wurde vom Veranstalter aber auch den Teilnehmern sehr gelobt und auch von fast allen vorab informierten Anliegern akzeptiert. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, der vor einem Diensttermin in Gelsenkirchen auch noch eine Tour vom Hospiz aus unternahm, traf, wie der Zufall es wollte, wieder auf seinen vorjährigen Mitfahrer Mamadou aus Guinea, der wiederum einen Freund aus Gambia auf einem kurzfristig gespendeten Fahrrad zur Hospiz-Tour mitgebracht hatte.

| Autor: Helge Kondring