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Ruhrtriennale-Intendant Johan Simons und NRW-Kulturministerin Christina Kampmann. Bild: Björn Stork / Ruhrtriennale 2017

Leitmotiv: Seid umschlungen – von Dortmund bis Dinslaken

Ruhrtriennale: Utopien und Zukunftsvisionen

Es geht los mit (dem Kartenvorverkauf) der Ruhrtriennale 2017. Vom 18. August bis 30. September 2017 werden 700 KünstlerInnen aus mehr als 29 Ländern das Festival in Industriehallen unserer Metropole Ruhr und anderen außergewöhnliche Spielorten gestalten. Die Intendanz Johan Simons‘ will mit dem nun vorgestellten Programm Menschen künstlerisch, gesellschaftlich und geografisch umarmen.

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Der Spielplan beinhaltet 41 Produktionen, darunter 26 Eigen- und Koproduktionen, 22 Uraufführungen, Neuinszenierungen, Deutschlandpremieren und Installationen, angereichert mit Gedanken zur aktuellen, gesellschaftspolitischen Situation in Europa.Eröffnet wird das Festival am Freitag, 18. August 2017, in der Jahrhunderthalle Bochum mit einer Neuinszenierung von Claude Debussys Pelléas et Mélisande. Die musikalische Leitung der Bochumer Symphoniker hat Sylvain Cambreling. Regie führt Krzysztof Warlikowski. Star-Sopranistin Barbara Hannigan aus Kanada verkörpert Mélisande, der ungarisch-rumänische Bariton Gyula Orendt den Pelléas.

Eine Deutschlandpremiere erwartet ein Publikum ab 13 Jahren mit The Broke ‘N’ Beat Collective am Samstag, 16. September 2017, in der Turbinenhalle an der Jahrhunderthalle. Die britischen Theatergruppen Theatre-Rites und 20 Stories High erzählen Geschichten von Großstadt-Teenagern in einem Remix aus Hip-Hop und Theater. Die letzte Musiktheater-Uraufführung der Spielzeit 2017 und die letzte Regiearbeit von Johan Simons als Intendant der Ruhrtriennale feiert am Freitag, 22. September 2017, Weltpremiere: Cosmopolis, nach Don DeLillo, nimmt das Publikum mit auf eine schicksalhafte Fahrt durch Manhattan. BL!NDMAN, geleitet von Eric Sleichim, verbinden bekannte mit eigens für die Produktion komponierten Musikstücken. Die Schauspiel-Trilogie über Luk Percevals Auseinandersetzung mit Émile Zolas Die Rougon-Macquart findet mit dem dritten Teil Hunger am Donnerstag, 7. September 2017, in der Gießhalle des Landschaftspark Duisburg-Nord ihren Abschluss. In einem elfstündigen Schauspiel-Dreiteiler mit dem Ensemble des Thalia Theaters erlebt das Publikum am Freitag, 15. September 2017, und am Sonntag, 17. September 2017, ein Theaterevent, bei dem alle drei Teile, die 2015, 2016 und 2017 bei der Ruhrtriennale uraufgeführt wurden, an einem Tag gespielt werden.

Louis Couperus' Kleine Seelen feiert am Sonntag, 24. September 2017, in der Maschinenhalle der Gladbecker Zeche Zweckel Premiere. Die Großinstallation The Good, the Bad and the Ugly des Ateliers Van Lieshout wird ab Freitag, 18. August 2017, den Vorplatz der Jahrhunderthalle zum letzten Mal in ein verrücktes Kunstdorf verwandeln. Eine weitere Produktion von Urbane Künste Ruhr nach einem Konzept von Rimini Protokoll wird als Ausstellung gezeigt: Truck Tracks Ruhr – The Compilation, eine audio-visuelle Gesamtkomposition aller sieben Alben ab Samstag, 19. August 2017 in der Mischanlage der Essener Kokerei Zollverein.

(v.l.n.r.) Ruhrtriennale-Intendant Johan Simons, die Dramaturgen Tobias Staab, Jan Vandenhouwe, Cathrin Rose und Vasco Boenisch. Nicht im Bild: Dorothea Neweling, Jeroen Versteele. Bild: Björn Stork / Ruhrtriennale 2017

Am Eröffnungswochenende des Festivals (19. August 2017, ab 18 Uhr) findet noch einmal Ritournelle statt, die Festivalnacht der elektronischen Musik. Eine besondere musikalische Kombination verspricht der Programmbeitrag von ChorWerk Ruhr Memoria, das am Freitag, 25. August 2017, Premiere feiert. Memoria verbindet spanische Renaissance mit New Yorker Abstract Expressionism. ChorWerk Ruhr präsentiert unter der musikalischen Leitung von Florian Helgath in der Maschinenhalle der Dortmunder Zeche Zollern Werke von Tomás Luis de Victoria, John Cage und Morton Feldman.

Monophonie ist der Titel für zwei Konzertabende am Samstag, 16., und Sonntag, 17. September 2017 in der Jahrhunderthalle Bochum. Das Ensemble Musikfabrik wird Werke aus den Bereichen Neue Musik, Jazz-Rock und Techno spielen. Das Festival endet am Samstag, 30. September 2017, mit zwei Konzerten: Beethovens Missa Solemnis, präsentiert von den Bochumer Symphonikern unter der musikalischen Leitung von Steven Sloane, beschwört im Anneliese Brost Musikforum Ruhr; sowie das Konzert des venezolanischen Musikers Arca auf der Bühne der Turbinenhalle in Bochum. Arca produzierte bereits Stücke von Björk und Kanye West.

Die erste Tanz-Trilogie der Ruhrtriennale findet ihr Finale bei PACT Zollverein in Essen. Der Choreograf Richard Siegal, dessen Arbeiten für die Spielzeiten 2015-2017 auf Dantes Göttlicher Komödie fußten, zeigt mit El Dorado ab Freitag, 25. August 2017, zum ersten Mal alle drei Teile der Trilogie an einem Abend. Am gleichen Ort zeigt der New Yorker Choreograf Trajal Harrell mit Caen Amour ab Samstag, 9. September 2017, eine Performance als Kreuzung aus Hoochie-Coochie Show und Tanzlabor, inspiriert von der Tanzikone Loïe Fuller. PACT Zollverein programmiert vom 15. - 17. September 2017 ein Festival im Festival: Episoden des Südens thematisieren künstlerisch und diskursiv das Verhältnis zwischen Nord- und Südhalbkugel – Grenzverschiebungen inbegriffen.

Tickets für die Produktionen innerhalb der Ruhrtriennale sind unter der Ticket Hotline 0221 / 280 210 (Mo. - Fr. 8 - 20 Uhr, Sa. 9 -18 Uhr, So. 10 -16 Uhr), bei der Bochumer Ticketshop Touristinfo, Huestraße 9, Tel 0234 / 963020 (Mo. - Fr. 10 - 17 Uhr, Sa. 10 - 16 Uhr) oder online erhältlich. Bis zum 30. April 2017 gibt es einen Frühbucherrabatt von 15 Prozent.

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Am Freitag, 18. August 2017, hält die Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin 2009 Herta Müller die Festspielrede zur Eröffnung der Ruhrtriennale. Auch das Refektorium wird wieder mit einem abwechslungsreichen Programm aus Lesungen, Performances, Konzerten, einem Virtual-Reality-Wochenende, mit Kino-Abenden und Partynächten aufwarten.