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Lars Eidinger in „Peer Gynt“.

Kleineres Herbstfestival in Planung

Ruhrfestspiele abgesagt

Die vom 1. Mai bis Mitte Juni 2020 geplanten Ruhrfestspiele finden aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus nicht wie geplant statt. Aufgrund der derzeitigen Lage gehen der Kreis und die Stadt Recklinghausen davon aus, dass die aktuellen Verordnungen auch über den 20. April 2020 hinaus weiter gelten. Ruhrfestspiel-Intendant Olaf Kröck plant nun für den Herbst im Anschluss an die Ruhrtriennale eine deutlich abgespeckte Festivalausgabe – aber mit einigen absoluten Publikumsrennern.

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Wolfram Koch und Ulrich Matthes in „Don Quijote“.

Da die Eindämmung des Virus oberste Priorität hat, gibt es für die weiteren Vorbereitungen der 74. Ruhrfestspiele nicht die erforderliche Planungssicherheit. Die derzeit erlassenen Bestimmungen zum internationalen Reiseverkehr, zu Grenzschließungen, zur Einschränkung der öffentlichen Versammlungsmöglichkeiten, zu Theaterschließungen und der Notwendigkeit der Beendigung des Probenbetriebes machen es unmöglich, die rund 90 Produktionen von 760 Künstlern aus zwanzig Ländern in vier Kontinenten verantwortungsvoll und verlässlich vorzubereiten.

Herbstfestival in Planung

„Außergewöhnliche Situationen verlangen nach außergewöhnlichen Maßnahmen“, sagt Intendant Olaf Kröck. „Eine Absage hat es in der langen Geschichte der Ruhrfestspiele bisher nicht gegeben. Sie ist nicht nur für die treuen Besucher sehr bitter. Eine Absage der Ruhrfestspiele nach einer Planungsphase von anderthalb Jahren ist auch für alle Mitarbeiter, die Künstler, die Gesellschafter und nicht zuletzt für die Stadt Recklinghausen eine tiefe Enttäuschung. Deshalb bemüht sich das gesamte Team der Ruhrfestspiele mit vereinten Kräften um eine attraktive Alternative. Eine mögliche Verschiebung der Ruhrfestspiele in den Herbst wird gerade auf Hochtouren in alle Richtungen geprüft.“ Kröck versucht, besonders nachgefragte Koproduktionen und Gastspiele wie „Peer Gynt“ mit Lars Eidinger von der Schaubühne Berlin oder „Don Quijote“ mit Wolfram Koch und Ulrich Matthes vom Deutschen Theater Berlin für den Herbst auf den Grünen Hügel zu holen.

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Eintrittskarten

Alle Informationen zur Rückgabe beziehungsweise zum Umtausch bereits erworbener Eintrittskarten werden die Ruhrfestspiele in den kommenden Tagen auf ihrer Homepage veröffentlichen. Natürlich können Karteninhaber ihre Tickets kostenlos zurückgeben und erhalten den Gesamtbetrag erstattet. Geplant ist ein Online-Formular zur Erleichterung der Abwicklung. Wie andere durch die Pandemie arg gebeutelte Kulturinstitutionen stellen die Ruhrfestspiele Spendenbscheinigungen aus für Karteninhaber, die auf eine (teilweise) Rückerstattung des Kartenpreises verzichten möchten als Akt der Solidarität, die finanziellen Einbußen durch die Absage der Festspiele zu reduzieren. Zum Schutz der Mitarbeiter ist die Kartenstelle bis auf weiteres nicht für den Publikumsverkehr geöffnet hat und aktuell nur per E-Mail und Fax erreichbar – und das bis zum 13. Juni 2020.

| Quelle: Pitt Herrmann