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Die Jugendkunstschule während der Cranger Kirmes.

Platz für DRK, Polizei und Kirmesbüro

'Ohne die JKS würde nichts gehen'

Die Jugendkunstschule (JKS) an der Dorstener Straße ist - wie der Name schon sagt - ein kreativer Platz für die Jugend. Außer wenn Kirmes ist. Dann wird die JKS zum Standort und Heimathafen für Veranstalter, Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Polizei.

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Kirmeswache: DRK

Wachleiter Marvin Mohlek.

Für das DRK bietet die Jugendkunstschule Platz für Behandlungsräume, Aufenthaltsräume für Einsatzkräfte und Einsatzleitung. Letztere befindet sich in einem Bürocontainer auf dem Vorplatz. „Jahrzehntelang stand an dieser Stelle ein ausgemusterter Bauwagen“, so Marvin Mohlek, Leiter der DRK-Wache auf der Kirmes. „Bis irgendwann das Dach runter kam“, ergänzt Mohlek und lacht. „Dann kam für die Kirmes 2018 ein Mietcontainer als Ersatz und seit 2019 haben wir diesen modernen Bürocontainer.“

Rund 50 Helfer des DRK sind auf der Kirmes in Einsatz, vom Ersthelfer bis zum Notfallsanitäter. Zudem steht ein Notfallseelsorger für die Einsatzkräfte auf Abruf bereit. „Das ist mir besonders wichtig, denn ohne unsere Helfer geht nichts“, erläutert Mohlek im halloherne-Gespräch. Die DRK-Wache an der JKS ist während der Kirmes zwei Stunden vor und nach den Öffnungszeiten besetzt. Ein Schichtsystem sorgt für Abwechslung bei dem Sanitätsdienst auf dem Volksfest.

Unterschiedliche Aufgaben

Die Funk- und Einsatzzentrale des DRK auf dem Gelände der JKS.

Alle zwei Stunden wechseln sich die Helfer mit den unterschiedlichen Aufgaben ab: Als Besetzung eines Krankenwagen, Streife auf dem Kirmesgelände, Sanitätspersonal direkt an der Wache, Funker oder Wachleiter. Ist eine Schicht zu Ende, geht's zurück zur Kirmeswache. Kurz ausruhen, etwas trinken oder essen. Dafür steht den Einsatzkräften ein großes Zelt mit Kühlschränken auf der Rückseite der Jugendkunstschule zur Verfügung. Das Essen kommt direkt aus der Küche des DRK-Hauses am Flottmannpark.

Die Sanitätswache des DRK in der JKS.

In den Tanzsaal im Erdgeschoss der JKS richtete das DRK eine Sanitätswache mit drei Behandlungsräumen ein. Dort können sich die Sanitäter Abseits des Trubels auf dem Kirmesplatz um die Patienten kümmern oder verloren gegangene Kinder betreuen. „Wir versorgen nur Verletzungen und Erkrankungen, die nicht lebensbedrohlich sind“, sagt der Leiter der DRK-Wache.

Der Kirmes-Dienst an der Jugendkunstschule entwickelt sich ständig weiter. Vor rund 30 Jahren befanden sich noch Behandlungsräume, Einsatzleitung und Aufenthaltsbereich für die Helfer im Tanzsaal. EDV-unterstützte Dienst- und Einsatzplanung gab's - noch - nicht. „Aber bei aller Entwicklung, die Traditionen müssen bleiben. So gibt's immer noch um 14 Uhr zum Schichtbeginn eine Ansprache an die Helfer. Wie schon vor 30 Jahren auch.“

Kirmeswache: Polizei

Felix Horn, Leiter der Polizeiinspektion Herne.

Die Polizei besetzt ebenfalls während der Zeit der Cranger Kirmes eine Kirmeswache auf dem Gelände der Jugendkunstschule. Im ersten Obergeschoss befindet sich die Polizeiwache - mit allen Aufgaben, wie in einer städtischen Wache auch. „Wir haben hier Beamte aus den Bereichen der Schutzpolizei, der Kripo, des Erkennungsdienstes, des Verkehrsdienstes und der Hundertschaft“, so Felix Horn, Leiter der Polizeiinspektion Herne. Die Zuständigkeit der Beamten an der JKS ist nicht nur auf das Kirmesgelände beschränkt. „Wir fahren auch zu Einsätzen rund um das Kirmesgelände raus“, so Horn.

Die Kirmeswache der Polizei.

Die Jugendkunstschule dient der Polizei für die Bearbeitung von Verwaltungsaufgaben, Disponieren von Einsätzen sowie Aufenthalt und Versorgung mit Essen und Getränken. „Seit diesem Jahr haben wir erstmalig auch warmes Essen an der Wache hier, sonst gab's vorher immer Verpflegungstüten. Und natürlich wird auch gegrillt, was immer das Highlight ist“, verrät Horn im Gespräch mit halloherne. Die Beamten haben zudem von ihrer Kirmeswache aus das Geschehen auf dem Platz im Blick: „Wir beobachten den Kirmesplatz mit unseren eigenen Kameras und bekommen dazu auch Bilder von den Kameras der Stadt zugespielt.“ Die Steuerung der Kameras der Polizei erfolgt von der Einsatzleitung im Bochumer Polizeipräsidium.

Der Küchenbereich der Polizei.

Zwischen zwei und elf Beamte sind an der Kirmeswache stationiert. „Mit den Kollegen der Hundertschaft kommen dann aber bis zu 100 Beamte zusammen.“ Die Polizisten sammeln sich an der JKS, bevor diese auf das Kirmesgelände starten. „Wir sind an festen Plätzen, zum Beispiel am Steinmister und mit Streifen auf dem Platz präsent und immer anwesend“, so der Leiter der Polizeiinspektion Herne.

Das Kirmesbüro

Tibo Zywietz

Das Kirmesbüro des Ordnungsamtes befindet sich seit 2019 im Erdgeschoss der Jugendkunstschule und hat die Räume mit der Polizei getauscht. Das Kernteam besteht aus rund 20 Mitarbeitern. „Ohne die Jugendkunstschule würde nichts gehen“, so Tibo Zywietz, Platzmeister der Cranger Kirmes. Die Anlässe und Aufgaben der Mitarbeiter des Kirmesbüros fasst der Platzmeister mit zwei Worten zusammen: „Einfach alles! Wir sind Ansprechpartner und Bindeglied zwischen den Schaustellern, Anwohnern, Einsatzdienste wie Polizei, DRK und Feuerwehr, der verschiedenen Fachbereiche der Stadtverwaltung, Presse und Politik.“

Er führt fort: „Dies lässt sich in drei Kernbereiche aufteilen: Das Backoffice, der öffentliche Bereich und die Überwachung.“ Der Bereich Backoffice befasst sich mit der Organisation der Veranstaltung und der Durchführung. Der öffentliche Bereich ist der Ansprechpartner für Anwohner und Schausteller. Letztere müssen sich bei Eintreffen auf dem Platz erst im Kirmesbüro anmelden und diverse Nachweise wie die Gewerbenachweise oder den Abschluss einer Haftpflichtversicherung vorlegen.

Wegweiser zur Jugendkunstschule.

„Erst dann bekommen diese auch die Zulassungskarte für Crange“, sagte der Platzmeister. „Die Anwohner melden sich bei uns wegen einer Durchfahrtsgenehmigung. Wir prüfen zwar bereits zum 1. Juli anhand der Zulassungsdaten, wer auf dem Kirmesgelände wohnt und stellen die Durchfahrtsgenehmigungen automatisch aus. Aber wer durch das Raster fällt, muss sich halt im Kirmesbüro melden." Der dritte Bereich ist die Überwachung. „Dazu gehören regelmäßige Kontrollen der Lautstärke auf dem Platz und der Schließzeiten. Ansonsten lösen wir hier die zahlreichen kleinen und großen Probleme, die während einer Kirmes immer wieder auftauchen.“

Ebenfalls in der Jugendkunstschule befindet sich die Jobvermittlung für die Kirmes, bei der Jobs bei Fahrgeschäften und in der Gastronomie auf dem Platz vermittelt werden.

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Leidenschaft für Crange

Egal ob Helfer beim DRK, Polizeibeamter oder Mitarbeiter bei der Stadt Herne - alle haben etwas gemeinsam: Eine Leidenschaft für die Cranger Kirmes.

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Die Funk- und Einsatzzentrale des DRK auf dem Gelände der JKS.

Foto:  Björn Koch

Die Funk- und Einsatzzentrale des DRK auf dem Gelände der JKS.

Foto:  Björn Koch

Die Funk- und Einsatzzentrale des DRK auf dem Gelände der JKS.

Foto:  Björn Koch

Die Sanitätswache des DRK in der JKS.

Foto:  Björn Koch

Benedikt Harting ist einer der Führungskräfte während der Cranger Kirmes.

Foto:  Björn Koch

Die Sanitätswache des DRK in der JKS.

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Wachleiter Marvin Mohlek.

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Der Küchen- und Aufenthaltsbereich des DRK auf dem Geländer der JKS.

Foto:  Björn Koch

Digitale Einsatzplanung beim DRK.

Foto:  Björn Koch

Einsatzfahrzeuge von Polizei und DRK.

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Die Kirmeswache der Polizei.

Foto:  Björn Koch

Die Kirmeswache der Polizei.

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Felix Horn, Leiter der Polizeiinspektion Herne.

Foto:  Björn Koch

Der Küchenbereich der Polizei.

Foto:  Björn Koch

Die Jugendkunstschule während der Cranger Kirmes.

Foto:  Björn Koch

Wegweiser zur Jugendkunstschule.

Foto:  Björn Koch

Einsatzfahrzeuge von Polizei und DRK.
| Autor: Björn Koch