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Was macht einen gesundheitsförderlichen Stadtteil aus? Das möchte das Projekt „Gesunde Lebenswelten“ in mehreren Quartieren herausfinden und umsetzen.

Nachfolger für 'First Mover', Ergebnisse für Quartiere nutzen

Neues Projekt: 'Gesunde Lebenswelten'

Zwischen 2018 bis 2021 wurde das Projekt 'First Mover' vom Landeszentrum für Gesundheit in Herne gefördert und dabei gesundheitsförderliche Strukturen entwickelt, Akteure vernetzt und zielgerichtete und bedarfsorientierte Maßnahmen umgesetzt. Jetzt steht das Projekt 'Herner Quartiere - Gesunde Lebenswelten' als Nachfolger parat. Details wurden bei einem Pressegespräch am Mittwoch (5.5.2021) mitgeteilt.

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Das Ziel ist es nun, die Erkenntnisse aus Wanne-Süd auf mehrere ausgewählte andere Quartiere in der Stadt auszuweiten und anzuwenden. Welche das sind, steht aber noch nicht fest. „Denkbar wäre die Arbeit in drei bis vier Quartieren gleichzeitig“, so Marie Meinhardt, Abteilungsleiterin im Gesundheitsmanagement.

Förderung bewilligt

Hierfür wurde ein Projektantrag beim GKV-Bündnis zum Aufbau und Ausbau gesundheitsförderlicher Strukturen gestellt und bewilligt. Das Projektvolumen beträgt insgesamt mehr als 430.000 Euro, wovon etwa die Hälfte gefördert wird.

„Es stand immer die Frage im Fokus: ,Wie können wir einen Stadtteil gestalten, damit er gesundheitsförderlich ist?‘“, berichtet Katrin Linthorst, Leiterin des städtischen Fachbereichs Gesundheitsmanagement. Dazu gehören Aspekte, wie ob ein Park zum Spazieren in der Nähe vorhanden ist und wie sich Stress, Sucht und die Ernährung auf die jeweiligen Bürger auswirken. Auch das derzeit vermehrte Arbeiten im Homeoffice würde dazu führen, dass vielen Personen Bewegung fehlt.

Katrin Linthorst, Leiterin des Fachbereichs Gesundheitsmanagement.

Daher sollen in sogenannten Settings wie Büros und Schulen Erkenntnisse und Erfolge eingesetzt werden. „In den kommenden fünf Jahren werden bedarfsorientierte und verlässliche Strukturen entstehen, um ganzheitliche Strategien zur Umsetzung präventiver und gesundheitsförderlicher Ideen zu entwickeln“, erklärt Rasmus Nell aus dem Fachbereich Gesundheitsmanagement, der das Projekt betreut. Das Hauptaugenmerk des Projektes liegt auf der Etablierung von Steuerungs- und Kooperationsstrukturen, die einzelne Herner Quartiere fokussierter in den Blick nehmen können. Themen und Projektideen sollen so vor Ort gedacht und ausgeführt werden.

Durch Fördermittelakquise sollen Projekte unterstützt werden, um niedrigschwellige sowie kostenfreie Angebote umzusetzen und die Menschen vor Ort ins Boot zu holen. „Wir wollen mehrere Einrichtungen an einen Tisch bringen und auch in der Verwaltung Fachbereiche suchen, mit denen wir uns verbünden können", sagte Nell.

Bürger informieren und befragen

Dazu soll auch ins Quartier geschaut werden, wo man Bürger informieren und fragen kann, was sie bewegt. Als Beispiele in der jüngeren Vergangenheit nannte er den Herner Gartentag und das Eickeler Stadtteilfest, bei denen das schon gemacht wurde. An Umsetzungen für Aktivitäten habe es schon einen abendlichen Spaziergang im Sportpark Wanne-Süd, den Kräuterzauber in der Kita am Weustenbusch und den Open Sunday (halloherne berichtete) gegeben.

In Wanne-Süd, hier das Logo, gab es das Projekt

„Wir haben in Wanne-Süd schon super gesehen, wie es trotz Pandemie laufen kann. Wir mussten uns zwar andere Maßnahmen überlegen, aber es gab keinen harten Cut", sagt Marie Meinhardt (halloherne berichtete).

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Die Stadt Herne wurde zudem als eine von zwölf Kommunen für das Projekt „VERBUND“ ausgewählt. Über dieses Projekt sollen die Herner Quartiere zusätzlich in Bewegung kommen. Ziel dieses Projektes ist es, Strategien der kommunalen Bewegungsförderung zu entwickeln und maßgeschneiderte Angebote an die Bevölkerung zu adressieren. Die ausgewählten Modellkommunen werden während der Projektlaufzeit von der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg wissenschaftlich betreut.

| Autor: Marcel Gruteser