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v.l. Danh Vu, Dr. Heinz-Johann Struckhoff, Dr. Eckhard Kampe, Beate Schlüter-Rickert und Professor Dr. Ulrich Eickhoff.

Neue Regelung für Notfallpatienten

Das Evangelische Krankenhaus Herne (EvK) hat seine Versorgung von Notfallpatienten seit dem 1. Juli 2017 verändert. Die Notaufnahme (im Krankenhaus an der Wiescherstraße 24) kümmert sich um die Schwerkranken und -verletzten. Die Notfallpraxis versorgt Menschen mit leichteren Beschwerden. Nach wie vor arbeiten beide Einrichtungen aber eng zusammen, so dass Patienten bei Bedarf direkt zu den richtigen Ärzten geleitet werden.

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Wer gesundheitliche Beschwerden oder kleine Verletzungen hat, wird während der Öffnungszeiten ausschließlich in der Notfallpraxis, direkt neben dem EvK behandelt. In der Notfallpraxis werden die Patienten zuerst von Allgemeinmedizinern begutachtet und ihre gesundheitlichen Beschwerden in eine von drei Kategorien eingeordnet. Die meisten Patienten kommen in die Kategorie grün und können ambulant versorgt werden. Sind weitere Untersuchungen nötig, werden die Patienten zur Abklärung in ein Krankenhaus ihrer Wahl weitergeleitet. Das ist Stufe gelb. Sollte mit Kategorie rot sofort eine Behandlung im Krankenhaus notwendig sein, werden die Patienten direkt in die Notaufnahme des EvK gebracht. Dieses Vorgehen soll dafür sorgen, dass nur schwere Notfälle in den Notaufnahmen der Herner Kliniken landen. Wer mit dem Krankenwagen eingeliefert wird, kommt nach wie vor in der Notaufnahme des EvK an. „Dadurch sorgen wir dafür, dass jeder Patient bei uns die bestmögliche Versorgung bekommt“, sagt Danh Vu, Verwaltungsdirektor des EvK.

Bisher konnten sich Patienten sowohl in der Notfallpraxis als auch in der Ambulanz melden, was dazu führte, dass die Wartezeiten immer länger wurden. Gerade Patienten mit leichten Verletzungen, die wegen akut eingelieferter Notfälle lange warten mussten, verloren mitunter die Geduld. Und waren die Ärzte gerade mit nur leicht erkrankten Patienten beschäftigt, mussten Menschen mit schweren Verletzungen länger warten. „90 Prozent aller Beschwerden hier betrafen die Wartezeiten“, sagte Professor Dr. Ulrich Eickhoff, der Ärztliche Direktor des EvK Herne. Das soll sich jetzt ändern. „Durch die neue Aufteilung können wir sowohl leicht Erkrankte als auch Schwerkranke schneller versorgen“, so Eickhoff.

Das System der Notfallpraxen haben die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe und das EvK Herne gemeinsam entwickelt. Dr. Eckhard Kampe, der Bezirksstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, ist sich sicher, dass das EvK damit eine Vorreiterrolle in Westfalen-Lippe einnimmt: „Die Strukturen der Notfallpraxis waren bereits da, jetzt sind die Behandlungswege genau festgelegt.“ Das bedeute eine Entlastung für die Ärzte, die auch den Patienten zugute käme.

Dafür müssen die Patienten die neuen Strukturen erst einmal kennen lernen. Bisher hätten viele Patienten das System aus Arztpraxen und Notaufnahme falsch verstanden. Mitunter kommen am Wochenende Patienten, die seit zwei Wochen Halsschmerzen haben, aber unter der Woche nicht zum Arzt gehen wollten. Oder die hoffen, im Krankenhaus die besseren Ärzte zu finden. „Dabei ist das gar nicht der Fall, die Kollegen in den Hausarztpraxen sind gut ausgebildet“, sagt Professor Dr. Eickhoff. „Die Notaufnahme soll Leben retten, nicht den Hausarzt ersetzen.“

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Wer dennoch abends oder am Wochenende ärztliche Versorgung benötigt, kann montags, dienstags und donnerstags von 18 bis 22 Uhr in die Notfallpraxis kommen, mittwochs und freitags hat sie von 13 bis 22 Uhr geöffnet. Samstags und sonntags stehen die Ärzte der Notfallpraxis von 8-22 Uhr zur Verfügung. Nachts nach 22 Uhr, wenn auch die Notfallpraxis geschlossen ist, können Patienten sich weiterhin in der Notaufnahme des EvK melden. Damit Patienten auch in hektischen Situationen den richtigen Weg finden, hat das EvK ein großes Hinweisschild auf die Notfallpraxis vor dem Eingang des Krankenhauses angebracht. Darauf sind ein Wegweiser und die Öffnungszeiten zu lesen.

| Quelle: Nina-Maria Haupt Pressebüro der Stadt Herne