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Currywurst und Weißbrot hilft nicht.

Neue Adipositas-Selbsthilfegruppe

Neben der regulären Adipositas-Selbsthilfegruppe, die sich jeden 3. Mittwoch im Monat im Evangelischen Krankenhaus Herne-Mitte (EvK) trifft, hat sich nun eine zweite Gruppe für langzeitoperierte Adipositas-Betroffene gegründet. Die Zusammenkünfte finden an jedem 3. Dienstag im Monat statt. Das erste Treffen ist am 19. Juni 2018 um 19 Uhr. Für die Teilnahme an dem ersten Treffen ist eine telefonische Anmeldung bei Gruppenleiterin Ramona Hensel unter Tel 0176/62152993 erforderlich.

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Ramona Hensel ist eine erfahrene Selbsthilfegruppenleiterin. Vor sieben Jahren gründete sie die erste Adipositas-Selbsthilfegruppe am EvK, ein Angebot, das intensiv genutzt wird. Während der Zeit stellte sie fest, dass sich innerhalb der Gruppe zwei Interessens-Schwerpunkte herausbildeten. Zum einen gab es die Mitglieder, die noch vor einer Operation standen oder frisch operiert waren und zum anderen die Betroffenen, für die die Operation 12 Monate und länger zurück lag.

Wer noch überlegt, ob er sich operieren lässt, befasst sich noch mit der Frage, an wen er sich wenden soll zur Erstattung der Kosten. Oder er setzt sich mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen OP-Verfahren auseinander. Wichtig sind für ihn auch Tipps für die erste Zeit nach der OP. Ein entscheidender Einschnitt kommt dann wieder ein Jahr nach der Operation.

„Kennzeichnend für die frisch Operierten ist, dass sie in der ersten Zeit rasant abnehmen und sich dadurch in einer sehr euphorischen Stimmung befinden“, sagt Ramona Hensel. Diese Stimmung ändere sich ziemlich genau ein Jahr nach dem Eingriff. Denn dann kristallisiere sich heraus, ob die Betroffenen es geschafft haben, ihre Ernährungs-Gewohnheiten den neuen körperlichen Bedingungen anzupassen.

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„Und hier setzen die Probleme ein“, sagt Ramona Hensel. Dann gehe wieder der Kampf mit den Diäten los, da dann die Zeit vorbei ist, dass dem Körper das Essen nur in Mini-Portionen zugeführt werden kann. „Wenn dann wieder eine Gewichtszunahme einsetzt, schämen sich viele Betroffene und trauen sich nicht, darüber zu reden, weil sie es als persönliches Scheitern empfinden“, sagt Ramona Hensel aus eigener Erfahrung. Die Gruppe kann dann den geschützten Raum bieten, wo persönlichen Probleme angesprochen werden und Gruppenmitglieder Rat geben können, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Weitere Themen sind für Langzeitoperierte auch gesundheitliche Fragen, wie z.B. der Umgang mit Hauttaschen, die sich durch die extreme Abnahme gebildet haben.

| Quelle: EvK, Pressestelle