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Zeche Schlägel und Eisen in Herten.

Ministerin Ina Scharrenbach auf Schlägel & Eisen

Herten. Alljährlich besuchen Mitglieder der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur stiftungseigene Standorte, um sich ein Bild von der Arbeit und den Projekten zu machen. Am Mittwoch (29.8.2018) besuchten sie zusammen mit der Kuratoriumsvorsitzenden Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, die Zeche Schlel & Eisen in Herten. Hier wurde der Besuch von Bürgermeister Fred Toplak, dem Vorsitzenden des Geschichtskreises Schlägel & Eisen Herten, Uwe Hauschild, und den Vorsitzenden des Klub Schlägel & Eisen Herten e.V., der Lehrerin Kathi Schmidt und dem Unternehmer Andreas Weidner, begrüßt.

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Scharrenbach überreichte dem Klub ein Foto der Zeche mit Widmung.

„Altes und Neues geht hier zusammen“, versicherte Toplak. Im Schatten des Denkmalensembles, der Landmarke Fördergerüst Schacht 4 mit Grubenlüftern und dem über 100 Jahre alten Fördergerüst Schacht 3 habe sich eine riesige Gewerbefläche entwickelt. Der Schritt in die Zukunftstechnologie sei getan, so Toplak. „In zwei Jahren haben wir Vollbelegung.“ Besonderen Dank sagte er der Stiftung, die die stadtbild-prägenden Fördergerüste, Grubenlüfter und das Maschinenhaus bewahrt und sogar künstlerisch illuminieren will. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen Mietern auf dem Gelände steht auch der Geschichtskreis. „Unser Schwerpunkt ist die Wissensvermittlung“, so Hauschild, „wir wollen aber auch Emotionen rund um den Bergbau weitergeben und die Tugenden der Bergleute bewahren.“ Mit Schülern baue der Verein Grubengebäude nach. So erlernten die Jungen und Mädchen nebenbei auch den Umgang mit Handwerk. Der Klub Schlägel & Eisen ermöglicht Kulturelles Leben in den Gemäuern der ehemaligen Zeche. Er zählt zwar erst 55 Mitglieder, leistete aber bereits über 2.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden.

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Ministerin Scharrenbach mit Stiftungsmitgliedern.

Mit viel Einsatz, Ideen und Optimismus wandelt sich die Kaue regelmäßig in einen Spielort für Kunst, berichtet Kathi Schmidt. In Kooperation mit Jugendzentren, Sportvereinen und Schulen werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Mannschafts-, Kampf- und Einzelsportarten angeleitet. Wo einst die Bergleute den Staub von der Haut duschten, kann heute in Klubatmosphäre getrunken und gegessen werden. Scharrenbach betonte, die Denkmale der Stiftung seien prägend für Menschen, Städte und Gemeinden und untrennbar mit dem historischen Erbe der Region und der Bundesrepublik Deutschland verknüpft. Es sei wichtig und es müsse gelingen, die Denkmale durch Nutzung erlebbar zu machen. Sie forderte die Bürger zum Mitgestalten auf. Die Stiftung wurde 1995 vom Land Nordrhein-Westfalen und der RAG Aktiengesellschaft gegründet, um Zeugnisse des Industriezeitalters vor dem Abriss zu bewahren. Die Aufgaben der Stiftung bestehen darin, die ihr übertragenen Denkmale zu schützen und zu erhalten, wissenschaftlich zu erforschen, öffentlich zugänglich zu machen und sie einer denkmalgerechten Nutzung zuzuführen. Mittlerweile zählen Industriedenkmale an 14 Standorten in NRW zum Bestand.

| Quelle: Stiftung Industriedenkmalpflege