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Mendelssohns Lobgesang in der Kreuzkirche

Am Sonntag, 29. April, ist der Sonntag Kantate, der in der österlichen Freudenzeit den musikalischen Lobpreis in den Mittelpunkt des gemeindlichen Lebens stellt. Dazu findet das Konzert Mendelssohns Lobgesang am Sonntag, 29. April 2018, 18 Uhr, in der Evangelischen Kreuzkirche, Bahnhofstraße 8, statt. Karten zum Preis von 15 Euro (ermäßigt 10 Euro, Abendkasse 16 Euro) sind im Vorverkauf im Gemeindebüro, Schulstraße 14, und in der Engel-Apotheke, Bochumer Straße 27, erhältlich.

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Solisten sind Jutta Potthoff (Sopran), Lena Reineke (Sopran) und Jongjin Kim (Tenor). Das Dirigat teilen sich Jens-Martin Ludwig und Wolfgang Flunkert. Trotz der Vielschichtigkeit des Werkes versprechen die Kantoren, dass es sich auch ungeübten Hörern erschließt. „Diese Komposition von Felix Mendelssohn Bartholdy mit der bis heute aktuellen Thematik eignet sich gut, um sich vielleicht erstmals auf eine solche Musik einzulassen", sagt Jens-Martin Ludwig. Der zusammengefasste Chor aus Gelsenkirchen und Herne, Orchestermusiker und Solisten ergeben eine Ensemble von über 100 Musikern.

Zur 500-Jahrfeier der Reformation im vergangenen Jahr haben die Kantoren Jens-Martin Ludwig (Gelsenkirchen) und Wolfgang Flunkert (Herne) mit dem Oratorium Gaff nicht in den Himmel erstmals gemeinsam mit zwei Chören ein Werk einstudiert und präsentiert. Die Aufführungen in Gelsenkirchen und Herne waren so erfolgreich, dass Ludwig und Flunkert schon da beschlossen haben, weitere gemeinsame Projekte durchzuführen. Dass es schon jetzt soweit ist, hat etwas mit dem Stück zu tun, das die beiden mit ihren Chören – der Gelsenkirchener Kantorei und der Kreuzkantorei (Herne) – in diesem Jahr erarbeitet haben.

Wolfgang Flunkert (im Bild) teilt sich das Dirigat mit Jens-Martin Ludwig.

Der Lobgesang von Felix Mendelssohn Bartholdy ist im Jahr 1840 für die 400-Jahrfeier zum Anlass der Erfindung des Buchdrucks entstanden. Durch die Möglichkeit der schnellen Vervielfältigung von Luthers Schriften konnte seine Botschaft ihre Wirkung entfalten. Insofern haben Ludwig und Flunkert an die Reformationsthematik angeknüpft. In der Zeit der Aufklärung war man sich der großen Bedeutung des Buchdrucks so bewusst, dass der Rat der Stadt Leipzig Felix Mendelssohn Bartholdy den Auftrag zu seinem Werk erteilte. Entstanden ist eine Kombination aus Sinfonie und Kantate für Soli, Chor und großes Orchester.

Am Beginn steht der sinfonische Teil, der aus drei instrumentalen Sätzen besteht, der dann vom Kantatenteil abgelöst wird. „Um dem festlichen Charakter des Werkes gerecht zu werden, braucht man nicht nur einen starken Chor, damit er gleichgewichtig neben den ausdrucksvollen Orchesterklängen steht“, sagt Wolfgang Flunkert. „Das war nur möglich durch die Kooperation von zwei Chören.“ Den Text des Kantatenteils stellte der Komponist aus Bibelzitaten und dem Kirchenlied Nun danket alle Gott zusammen.

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Die Entwicklung des Buchdrucks und Johannes Gutenbergs erste gedruckte Bibel deutet er zu einem Schlüsselereignis, das die Menschheit aus der Finsternis der Unwissenheit zum Licht der Erkenntnis geführt hat. So wird die (vom Solo-Tenor) mehrfach wiederholte Frage Hüter, ist die Nacht bald hin? zunächst vom Sopran und schließlich vom gesamten Chor beantwortet mit Die Nacht ist vergangen! Dass Mendelssohn hier und an mehreren Stellen zunächst die Solisten zu Wort kommen lässt, um ihre Aussagen vom gesamten Chor beantworten oder wiederholen zu lassen, symbolisiert die Ausbreitung der Erleuchtung.