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Patrick Herrmann mit seinem Team im Ladenlokal in Röhlinghausen.

Hörsysteme Herrmann plant in Wanne-Nord

„Mein Plan stand von vornherein fest“

Menschlichkeit und Fachkompetenz, das sind nur zwei Bausteine, die für die Erfolgsgeschichte des recht jungen Unternehmens „Hörsysteme Herrmann“ stehen. Der 40-jährige Hörgeräteakustik-Meister Patrick Herrmann ist im Juli 2018 in die Selbstständigkeit gestartet und eröffnete, gemeinsam mit seiner Frau Elena, die ebenfalls Hörgeräteakustik-Meisterin ist, in Röhlinghausen das erste Geschäft, schon im Oktober folgte das zweite in Essen. In Holsterhausen eröffnete Geschäft Nummer drei, im August 2019 und im Februar 2020 ging Nummer vier in Holthausen an den Start. Damit aber nicht genug: Am 1. Februar 2021, mitten in der Pandemie-Zeit, werden die Herrmanns ihr fünftes Ladenlokal in Wanne Nord eröffnen.

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„Das ist meine Passion“

Hörgeräte gibt es in verschiedenen Bauformen, Technikklassen und auch von unterschiedlichen Herstellern.

Zu einem ersten Kontakt mit Hörgeräten kam Herrmann während seiner Zivildienst-Zeit. Mit Anfang 20 saß er dann bei der Berufsberatung und gemeinsam mit dem Berater überlegte er, was ihn interessieren würde und erinnerte sich an die Hörgeräte. Also schrieb nur eine Bewerbung und die brachte gleich die ersehnte Lehrstelle zum Hörgeräteakustiker: „Ich habe ganz schnell gemerkt: Dass ist meins, das ist meine Passion.“ Die sofort angehängte Meisterschule schloss er 2011 erfolgreich ab. Da sei auch der Wunsch nach Selbstständigkeit schon präsent gewesen.

Zehn sollen es werden

Auf die Frage, ob er dem tapferen Schneiderlein aus Grimms Märchen - Sieben auf einen Streich - nacheifere, antwortet der Jungunternehmer wie aus der Pistole geschossen: „Nein, sieben reichen mir nicht. Es werden zehn.“ Weil: „Zehn Läden kann ich noch allein verwalten, ohne einen Betriebsleiter einzustellen. Wir sind alle ein eingespieltes Team, quasi wie in einer großen Familie, und das soll auch so bleiben. Mein Plan stand von vornherein fest, dass es genauso laufen soll, wie es gerade läuft“, sagt Herrmann und wirkt dabei kein Stück überheblich oder von sich eingenommen.

Ladenlokal Nr. 1: Hörsysteme Herrmann in Röhlinghausen.

Das ausgesprochen gute Betriebsklima, das sei das Ergebnis einer guten Work-Life-Balance, also eines ausgewogenen Verhältnisses von Beruf- und Privatleben. „Bei uns sollen alle gleichermaßen zufrieden sein - Arbeitnehmer, Unternehmer und die Kunden.“

„Das Geschäft mit den Hörgeräten boomt nicht mehr und auch nicht weniger als jede andere Branche“, sagt Herrmann. Aber warum schafft er es, ein Geschäft nach dem anderen aufzumachen? Herrmann: „Man muss einfach Mut haben, einen vernünftigen Plan, Disziplin und es dann tun. Geld, das wir einnehmen, das benutzen wir zur Re-Investition.“ Zudem sei auch der Wille wichtig, den Kunden glücklich zu machen. „Das verlieren viele Selbstständige oft aus dem Blick.“

Fünf Meister und sieben Fachkräfte arbeiten im Augenblick für Hörsysteme Herrmann. Ja, und selbstverständlich bildet er auch aus. Im Augenblick sind es drei Auszubildende, im Februar kommt ein vierter dazu. „Wir bilden natürlich mit dem Ziel aus, die Gesellen anschließend zu übernehmen.“ Stolz macht ihn: „Im letzten Jahr bestand ein Azubi nach nur 16 -anstatt den sonst üblichen 36 Monaten- seine Gesellenprüfung.“ Damit war er deutschlandweit der schnellste Azubi und wechselte direkt zur Meisterschule, deren Kosten die Firma übernimmt.

Hörsysteme Herrmann.

„Keine Schubladen-Geräte“

Batterien der Hörgeräte, die gibt bei den Herrmanns zum Einkaufspreis. „Ich möchte, dass sich auch die ärmeren Menschen ihre Batterien leisten können. Ansonsten bleiben die Hörgeräte in den Schubladen liegen, damit ist doch keinem gedient. Ich möchte keine Schubladen-Geräte verkaufen.“

Aber egal, ob der Kunde schon ein Hörgerät hat, das vielleicht nur gereinigt oder neu eingestellt werden muss, ob der Kunde zu einem kurzen Hör-Screening kommt, oder ob er sich über die unterschiedlichsten Hörsysteme informieren möchte, „bei uns zählt Menschlichkeit und Fachkompetenz. Dazu schulen wir unsere Mitarbeiter mehrfach im Jahr - im firmeneigenen Schulungsraum.“

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Und in Zeiten wie diesen setzt sich die Firma Herrmann auch mit der Hygiene auseinander und hat sich um das Deutsche Hygienesiegel beworben. Dazu muss der Betrieb ein durchdachtes Hygiene-Konzept nachweisen, das alle Anforderungen der Hygiene, insbesondere zur Zeit einer Pandemie, erfüllt. Herrmann: „Das ist etwas, was ich in Zeiten wie diesen absolut wichtig finde. Und wenn es nur einen Kunden beruhigt, dann habe ich doch schon alles richtig gemacht.“

Ladenlokal 5 von Hörsysteme Herrmann öffnet im Februar 2021 in Wanne Nord.
| Quelle: Carola Quickels