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Prof. Dr. Matthias Kemen hilft Patienten mit Reflux.

Magenschrittmacher hilft bei Reflux

Wenn der Magen-Nerv, der den Entleerungsprozess für den Mageninhalt in Gang setzt, nicht mehr funktioniert, entsteht bei den Betroffenen ein schmerzhaftes Völlegefühl. Der nicht funktionierende Entleerungs-Mechanismus führt dazu, dass der Magen bis zum Überlaufen gefüllt ist und der Patient erbrechen muss. Abhilfe kann ein Magenschrittmacher schaffen, der auf künstliche Weise den Entleerungsprozess in Gang setzt.

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Dieses neue Verfahren wird von Prof. Dr. Matthias Kemen, Chefarzt der Kliniken für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Herne, angeboten. Die dafür erforderliche Operation besteht aus einem minimal-invasiven Eingriff. Dabei legt der Chirurg zwei Elektroden von außen an den Magen, um so die erforderlichen Reize auslösen zu können. Der dazu gehörige Taktgeber wird links im Bereich des Mittelbauchs unter der Bauchdecke platziert, so dass der Patient ihn nicht spürt.

Wird der Entleerungsprozess nicht künstlich unterstützt, leiert der Magen aufgrund der permanenten Überfüllung aus und wird überdurchschnittlich groß. Damit ist die Gefahr verbunden, dass Nahrungsreste von den Vortagen im Magen verbleiben und einen Gärungsprozess auslösen. Ausgeprägter Mundgeruch ist eine der spürbaren Folgen. Langfristig können die Ablagerungen auch schwere Erkrankungen verursachen.

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Der Magenschrittmacher fußt auf der Endostim-Technik, die Prof. Dr. Kemen seit fünf Jahren erfolgreich bei Reflux-Patienten im Rahmen eines ebenfalls minimal-invasiven Eingriffs einsetzt, um den schmerzhaften Rückfluss von Magensäure durch einen Impuls gesteuerten Verschluss zwischen Speiseröhre und Magen zu regulieren. „Wir haben mit diesem Verfahren beste Erfahrungen gemacht und haben auch bei den Patienten, denen wir bisher den Magenschrittmacher eingesetzt haben, nur positive Rückmeldung erhalten“, betont Kemen.