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Das LWL-Internet wurde auf Praxistauglichkeit geprüft.

Homepage mit Hilfen für Menschen mit Behinderungen

LWL macht Internet-Auftritt inklusiv

Münster (lwl). Die Inklusion zieht ins Internet-Angebot des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein. „Alle Menschen sollen in Zukunft die Internetauftritte des LWL nutzen und verstehen können - egal ob sie durch körperliche oder geistige Einschränkungen, aus Altersgründen, wegen ihrer Sprachkenntnisse oder aus anderen Gründen auf einen leichten Zugang zu den Inhalten angewiesen sind“, so LWL-Direktor Matthias Löb. Seit einiger Zeit stellt der LWL die 170 Internet-Auftritte aller seiner Einrichtungen im Internet nach und nach um. Wie das praktisch aussieht, kann man jetzt an dem Auftritt des LWL-Inklusionsamtes Arbeit sehen.

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Inhalte wurden, wo es sinnvoll war, reduziert und neu strukturiert, die Texte wurden so verständlich wie möglich geschrieben. Dazu sind Gebärdensprach-Videos und Texte in Leichter Sprache integriert. Löb: „Ziel ist, dass alle Menschen grundsätzlich dieselben Seiten nutzen. Auf Sonderseiten für Menschen mit Behinderung dagegen haben wir verzichtet.“

Beteiligung von Menschen mit Behinderung

Ausschnitt aus der neuen inklusiven Internetstartseite.

Menschen mit Behinderungen haben die neuen Seiten immer wieder begutachtet. Rund 50 Tests haben die ersten inklusiven Seiten so durchlaufen. Ist der Knopf auch mit Sehbehinderungen erkennbar? Verwirrt die Struktur? Wie verständlich sind die Texte? „Bei der Entwicklung des inklusiven Internetauftritts sind Menschen mit Behinderung die wichtigsten Experten“, so Löb.

Ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit mit den „Experten in eigener Sache“ war die Einführung eines Gebärdensprach-Avatars. „Wir waren anfangs sehr skeptisch, ob gehörlose Menschen eine animierte Dolmetscherin akzeptieren würden“, so Odila Wiederhold vom LWL-Team für Inklusives Internet. „Doch die Tests liefen gut. In Zusammenarbeit mit gehörlosen Menschen haben wir das sogenannte Mundbild und die Verständlichkeit sogar noch weiter verbessert - und dass eine Comic-Figur dolmetschte, störte nur wenige.“Fachleute aus dem LWL-Inklusionsamt Arbeit haben mit dem Team der LWL-Öffentlichkeitsarbeit die inklusiven Seiten erstellt. Ein neu entwickelter Webseiten-Baukasten stellt sicher, dass beim LWL in Zukunft nur noch inklusive Internet-Seiten entstehen werden.

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Annette Schlatholt, Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe NRW, hat das Internetprojekt von Anfang an begleitet. Ihr Fazit: „Alle können dieselben Seiten nutzen und jeder kann die Unterstützung zuschalten, die er oder sie braucht. Das finde ich besonders inklusiv.“Hintergrund für das inklusive LWL-Internet sind auch gesetzliche Vorgaben: Eine Richtlinie der Europäische Union besagt, dass neue Internetauftritte öffentlicher Stellen ab September 2019 barrierefrei zugänglich sein müssen. Bestehende Internetauftritte sollen ab September 2020 barrierefrei sein.

| Quelle: LWL Pressedienst