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Willi H. Zehrt im Strünkeder Schlosspark.

Retrospektive im Baukauer Innovationszentrum

Lebensspuren von Willi H. Zehrt

Seit 70 Jahren ist Willi H. Zehrt neben seinem Beruf als Werbegraphiker und Art Director künstlerisch tätig. Die Retrospektive Lebensspuren, die noch bis zum 28. Februar 2019 im Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) am Westring 303 in Herne-Baukau gezeigt wird (Mo-Fr 8:30 -18 Uhr), gibt einen Einblick in sein künstlerisches Werk. Der gebürtige Herner des Jahrgangs 1933 hat in den 1950er Jahren begonnen, sich mit der Bildenden Kunst auseinanderzusetzen. Einem Zeichenkurs bei Gerhard Hauptmeier folgten bereits erste Ausstellungen in der Bochumer Galerie Hymer. Er absolvierte ein Grafikstudium an der Folkwangschule in Essen-Werden und ging in die professionelle Werbung.

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Zehrt: „Der Anschlag auf die schwarze Kunst“.

Über Jahrzehnte war Willi H. Zehrt erfolgreich in internationalen Werbeagenturen tätig - mit Stationen in Düsseldorf, Köln, Berlin, Stuttgart und Frankfurt. Zuletzt als Art Director für weltweit tätige Kunden wie Bosch, Blaupunkt und Honda ist der Herner viel herumgekommen in der Welt. Und doch gerne wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt – im Jahre 1970 und aus familiären Gründen. Die lassen sich nachvollziehen auf der Bilderwand Lebensspuren, die der Baukauer Retrospektive auch den Namen gab, mit privaten Fotografien aus dem Familien- und Freundeskreis. Sogleich übernahm Zehrt das Marketing für das gerade eröffnete City-Center an der Bahnhofstraße, eines der ersten innerstädtischen Einkaufszentren bundesweit. Parallel entwickelte er die heute unter anderem Namen von der Stadtverwaltung publizierte Herner Stadtillustrierte und gestaltete Anzeigen für Herner Unternehmen und Institutionen wie Sparkasse und Stadtwerke.

Zehrt: „Aufbruchstimmung“.

Während dieser Zeit war er ständig künstlerisch tätig und arbeitete, etwa beim Kunstverein Schollbrockhaus im Strünkeder Schlosspark, mit Herner Künstlerkollegen wie Hans Menne, Jupp Gesing, Max Leih und Michael Kade zusammen. Als Gründungsmitglied neben Hans Menne und Jupp Gesing leitete er den Herner Künstlerbund über viele Jahre. Auch im IGZ Innovationszentrum in Baukau war Willi H. Zehrt bereits mehrere Male als ausstellender Künstler zu Gast, etwa beim Kunstlabor mit Christa Jakubat, Doris Krämer und Manfred Meimberg und zuletzt 2010 bei der Ausstellung Art-Duell zusammen mit Kasimier Rajkowski. Nach einer den Räumlichkeiten geschuldeten Retrospektive vor allem kleinerer Werke im Schollbrockhaus stehen nun am Westring seine großen Formate im Mittelpunkt. Zehrts Themen sind so vielfältig wie seine künstlerischen Techniken, stets sind Anklänge an seine Ausbildung als Schriftsetzer und an das Graphikstudium an der heutigen Folkwang-Universität der Künste erkennbar.

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Zehrt, der seit vielen Jahren im idyllischen Strünkeder Schlosspark lebt und arbeitet, versteht sich als dizidiert politischer Künstler, und von Altersmilde kann beim agilen 85-Jährigen auch nicht die Rede sein. Wie eine Ausstellung kürzlich in der Wanne-Eickeler Christuskirche offenbarte, wendet er sich nun verstärkt auch religiösen Themen zu.

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  • Montag, 18. Februar, um 8 Uhr bis Donnerstag, 28. Februar 2019, um 18 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann