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Der noch Abwasser führende Landwehrbach in Castrop-Rauxel soll umgestaltet werden.

Kanalbau der Emschergenossenschaft geht in den Schlussspurt

Landwehrbach: Abwasserfreiheit in Sicht

Beim Generationenprojekt Emscher-Umbau erreicht die Emschergenossenschaft ihr wichtigstes Ziel: Bis Ende 2021 wird die Emschergenossenschaft die Abwasserfreiheit des Landwehrbaches vom Westring in Castrop-Rauxel bis zur Mündung in die Emscher in Herne-Horsthausen erreichen, teilte das Unternehmen am Freitag (22.10.2021) mit.

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Der Emscher-Nebenlauf trägt die Schmutzfracht in diesem Bereich dann nicht mehr oberirdisch durch die beiden Städte. Stattdessen fließt das Abwasser ab dem kommenden Jahr durch das neu verlegte Kanalsystem. Dieses hat eine Gesamtlänge von knapp neun Kilometern mit einem Innendurchmesser von bis zu 2,40 Metern. Die Bauarbeiten an den Sammlern wurden 2016 begonnen und stehen nun kurz vor der Vollendung.

Wichtiger Schritt

Die Abwasserfreiheit des Landwehrbachs wird ein wichtiger Schritt zur Renaturierungsmaßnahme der Emscher und ihrer Nebenläufe sein. Seit 1992 wurden hierfür rund 5,5 Milliarden Euro investiert. So wird aus der ehemaligen „Köttelbecke“ Emscher dann ein abwasserfreier Fluss, an dem sich Flora und Fauna wieder ansiedeln können. Das Generationenprojekt bringt den Menschen in der Region ein großes Stück an Lebens- und Aufenthaltsqualität zurück. Sowohl in Castrop-Rauxel als auch in Herne arbeitet die Emschergenossenschaft eng mit den beiden Kommunen sowie der Stadtentwässerung Herne und dem EUV Stadtbetrieb zusammen, der in Castrop-Rauxel am ökologischen Umbau und Hochwasserschutz im zweiten Bereich von der Herner Straße bis zum Rennbahngelände arbeitet.

Auf Castrop-Rauxeler Stadtgebiet wurde im Zuge dieses Projektes bereits der Deininghauser Bach vom Abwasser befreit und offen gelegt. Im Anschluss an die Abwasserfreiheit im Landwehrbach stehen noch letzte Arbeiten an, so zum Beispiel die Bepflanzung am Flussbett sowie die Oberflächenherstellung. Zu den letzten Maßnahmen des Kanalbaus zählt die Fertigstellung der Elektro- und Maschinentechnik, damit diese dann auch aus der Ferne gesteuert werden kann.

Die für Herne zuständige Projektleiterin der Emschergenossenschaft, Erika Brown, berichtet von einigen kuriosen Fundstücken während der Bauarbeiten: „2017 haben wir den Oberschenkelknochen eines Mammuts entdeckt. Das war schon sehr imposant.“

Vollsperrung der Bruchstraße

Im Bereich der Bruchstraße (Kreuzung Bladenhorster Straße) in Herne besteht seit Montag (18.10.2021) eine Vollsperrung der Straße. Diese hat den Zweck, die Arbeiten mittig in der Straße schnellstmöglich abschließen zu können. Die Emschergenossenschaft bittet die betroffenen Anwohner, die eine weiträumige Umfahrung in Kauf nehmen müssen, um Verständnis. Die Umschlussarbeiten dauern bis Ende 2021 an, die anschließende Asphaltsanierung werden in Abhängigkeit von den Witterungsverhältnissen erst ab Januar 2022 durchgeführt werden können.

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Für den Westring in Castrop-Rauxel ist eine veränderte Verkehrsführung geplant. Dadurch der Durchfluss des Verkehrs an dieser Stelle sichergestellt werden. Der Verkehr wird zweispurig an der Baustelle vorbeigeführt, so dass die verkehrlichen Einschränkungen sich nur auf die erforderliche Temporeduzierung auswirken. Die Umschlussarbeiten an dieser Stelle werden bis Ende des Jahres fertig gestellt sein. Die Restarbeiten, zum Beispiel Oberflächen- und Asphaltierungsarbeiten, werden in Abhängigkeit von den Witterungsverhältnissen erst ab Januar 2022 durchgeführt. Der für Castrop-Rauxel zuständige Projektleiter Franz-Josef Rüller: „Zur Verkürzung der Bauzeit hätten wir auch mit einer Vollsperrung arbeiten können, aber dann wäre es unweigerlich zu einem Verkehrschaos gekommen. Darauf haben wir aber aus Rücksicht auf die Bürgerinnen und Bürger verzichtet.“ Die Emschergenossenschaft informiert über weitere Entwicklungen zu diesen Verkehrsänderungen.

| Quelle: Emschergenossenschaft