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Künstler zeigen (Piraten)-Flaggen.

Kulturkanal zeigt Flagge(n)

25 Künstler aus Düsseldorf, Herne und anderen Revierstädten haben 50 Piraten-Flaggen für den Rhein-Herne-Kulturkanal entworfen. Derzeit hängen die Fahnen an der im Volksmund so genannten „Papageienbrücke“ an der Künstlerzeche Unser Fritz in Herne. Die Idee zu in flaGGranti – Piratenflaggen unserer Zeit hatte die Düsseldorfer Künstlerin Dorothee Büsse vom Künstlerkreis Haltepunkt Düsseldorf-Gerresheim. Die Düsseldorfer pflegen schon seit längerer Zeit Kontakte mit Künstlern im Ruhrgebiet. Für die Verwirklichung dieses Vorhabens war ein Partner notwendig, und den fanden die Initiatoren im Lenkungskreis Rhein-Herne-Kulturkanal. „Der Lenkungskreis entstand 2008 in Vorbereitung auf die Kulturhauptstadt Europa – mit dem Ziel, den Rhein-Herne-Kanal mit Kunst und Kultur attraktiver zu machen und für Touristen zu erschließen“, sagt Birgit Diermann, Projektleiterin des Lenkungskreises.

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Künstler zeigen (Piraten)-Flaggen.

Die Initiatorin Büsse betont: „Es handelt sich um ein Aktionskunstprojekt. Wir wollen die Öffentlichkeit außerhalb der musealen Innenräume erreichen, auch Menschen, die normalerweise nicht in Museen gehen.“ Dr. Bernhard Weber, Leiter des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg, war von der „tollen Idee“ begeistert und schlug vor, das Thema „Piraten“ einzubinden. Das geschah, allerdings weit entfernt von den Fluch-der-Karibik-Klischeevorstellungen. „Die Thematik ist im weitesten Sinne auf die moderne Wirtschaftspiraterie bezogen“, unterstreicht Büsse, „aber auch darauf, dass die Künstler wie Piraten die Ausstellungsflächen im öffentlichen Raum kapern.“ Die Künstler haben zwei Vorlagen digital eingereicht, die auf Flaggen im Format 1,50 x 4 Meter gedruckt wurden.

Künstler zeigen (Piraten)-Flaggen.

Einige Motiv-Beispiele: Nach dem Die großen Zampanos von Fellini (Dorothee Büsse). – Bankgebäude mit gekreuzten Knochen (Gert Blankenstein). – Piraterie durch das ganze Leben gesehen (Claudia Sper). – Digitales Zeitalter: Bildstörung, darüber ein Herz mit Durchschuss und dem Begriff Frieden. – (Tomasz Piwarski). – Spielerei mit dem Wort geächtet im Welt-Koordinatensystem (Werner Krause). – Zwei Totenköpfe mit Goldbändern, um das Thema Tod deutlich zu machen – Piraten zwischen den Polen Tod und Gold. (Werner Krause). – Die Ausbeutung Afrikas und die daraus folgende Flüchtlingskrise (Edelgard Sprengel). – Rüstungsindustrie und Kindersoldaten (Annette Ihme-Krippner). – Raubbau des Waldes (Hans-Jürgen Jaworski).

„Manchmal muss man nur Kreatives zulassen“, sagt Dr. Bernhard Weber. „Das Kreative kommt von den Künstlern, wir vom Lenkungskreis lassen es zu.“ Jens Blome, Vorstand des Fördervereins Unser Fritz 2/3, sozusagen der erste Gastgeber der Flaggen, zeigte sich begeistert von dem Projekt, vor allem auch von der Menge der Künstler, die sich daran beteiligt haben. „Mit der Brücke haben wir einen tollen Ort für die Flaggen gefunden. Sie werden von vielen gesehen: Zahlreiche Schiffe fahren durch, viele Freizeitsportler und Spaziergänger passieren die Brücke“, sagt Bärbel König-Bargel vom Kulturbüro der Stadt Herne.

Die Hängezeiten der Flaggen

Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 und Alleebrücke Herne, 12. – 26. April 2018.

Amphitheater im Nordsternpark, Gelsenkirchen, 29. April 2018, 10-17 Uhr.

Museum der Deutschen Binnenschifffahrt, Duisburg-Ruhrort, 26. Mai 2018, 19 Uhr – 28. Oktober 2018.

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An der Reling eines 136 m langen Schubverbandes sind diese Künstlerflaggen direkt auf dem Rhein-Herne Kulturkanal zu sehen. Das originale Binnenschiff startet am 29. April 2018 in den frühen Morgenstunden in Herne, wird am Mittag in Gelsenkirchen Teil der diesjährigen Schiffsparade und legt im frühen Nachmittag in Duisburg-Ruhrort an, dort, wo der Rhein-Herne-Kulturkanal schließlich in den Rhein mündet.

| Quelle: Horst Martens / Pressebüro der Stadt Herne