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v.l. Peter Grabwoski, Angelika Niescier, Isabel Pfeiffer-Poensgen, Wenke Seidel, Jörg Stüdemann.

Abschluss-Kongress

Kultur der Gegenwart – und was sie kostet

Bochum. Lebhaft und engagiert diskutierten am Donnerstag (22.2.2018) Vertreter aus der Soziokultur und der freier Szene mit der nordrhein-westfälischen Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Isabel Pfeiffer-Poensgen, sowie spartenübergreifenden Experten über Wert und Kosten von Kultur und ihrer Praxis im Bochumer Bahnhof Langendreer.

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170 Interessierte waren der Einladung der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren in NRW (LAG NW) zum Kongress mit dem Titel „Kultur der Gegenwart – und was sie kostet“ gefolgt. In den hochkarätig besetzten Arbeitsgruppen unter anderem mit Prof. Christian Höppner (Kulturrat/Musikrat), Prof. Dieter Gorny (Initiative Musik/ecce) und dem Kulturdezernenten und Kämmerer der Stadt Dortmund Jörg Stüdemann wurde konstruktiv und emotional debattiert. Im Fokus: vorherrschende prekäre Beschäftigungsverhältnisse, dadurch bedingte Qualität der Arbeit und Ausrichtung des inhaltlichen Programms sowie wertschätzende Honorierung der dort auftretenden Künstlern. In der weiteren Diskussion: Welche Forderungen kann das soziokulturelle Arbeitsfeld formulieren und wie kann sie diese erfolgreich bei den politischen Adressaten durchsetzen?

Ergebnisse: Soziokulturelle Zentren und Initiativen tragen einen wichtigen Teil zur Zukunft der Gesellschaft bei. Sie sind angehalten sich mehr als starke und selbstbewusste Einheit zu definieren und sich ihres - in der Öffentlichkeit oftmals zu Unrecht wahrgenommenen Nischendaseins - zu entledigen. Unerlässlich ist eine angemessenere Finanzierung von Land und Kommune.

Kritikpunkte: Lobbyarbeit und partiell fehlende Präsenz in politischen Ausschüssen auf der kommunalen Ebene. Gesucht: ein starkes Image. Lösungen: ein gemeinsamer Zentrumspakt und spartenübergreifende Bündnisse zur Durchsetzung der Forderungen.

Prof. Dr. Barbara Welzel von der TU Dortmund betonte in ihrem Eingangsvortrag ein gemeinschaftliches Miteinander der Kultursparten. Der sich selbst als „thematischer Exot“ bezeichnende Vorstandsvorsitzende des Landesportbund NRW, Dr. Christoph Niessen, bescheinigte anhand der gerade erschienenen Soziokulturstatistik für NRW dem soziokulturellen Feld ein auf der Hand liegendes Potenzial für eine erfolgreiche Kampagne.

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Die Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen informierte sich in der abschließenden Podiumsdiskussion während einer Aufzeichnung für das Radioformat WDR3 Forum über die erarbeiteten Ergebnisse der vorherigen Gesprächsrunden und zeigte sich offen für das Verfolgen angemessener Lösungen auf Basis, der sich schrittweise entwickelnden, kulturellen Agenda in ihrem Ministerium.

| Quelle: Rainer Bode - LAG NW