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Die Familie Pollak mit Sohn Ernst (Tobias Schenke), Vater Hans (Uwe Ochsenknecht) und Mutter Hilde (Marita Marschall).

Film-Tipp: Fußball ist unser Leben

Komödienspaß zur WM

Während der Herner Schauspieler Wotan Wilke Möhring am Dienstag, 12. Juni 2018, um 20.15 Uhr auf ZDF Neo ermittelt in Martin Eiglers Krimi „Stralsund – Freier Fall“, sind zum Start der Fußball-WM mit Marita Marschall und Tana Schanzara gleich zwei Herner Kolleginnen am Mittwoch, 13. Juni 2018, um 22.45 Uhr auf Kabel Eins zu erleben in Tomy Wigands Komödie „Fußball ist unser Leben“.

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Er ist faul, fett, kokainsüchtig – und jetzt will der argentinische Star-Stürmer Paolo di Osprese (Oscar Ortega Sanchez), genannt Dios, auch noch zu Inter Mailand wechseln. Das ist zuviel für Hans Pollak (Uwe Ochsenknecht) und seine Freunde Mike (Ralf Richter), Berni (Michael Sideris) und Theo (Walter Gontermann).

Die Fußball-Fans und Kerntruppe des Schalke 04-Fanclubs „Dios-Knappen Gelsenkirchen“ vergöttern ihre Elf in Königsblau, der hochverschuldete Hans hat gar sein Haus auf das nächste Tor von Dios gesetzt. Denn in seinem Leben dreht sich alles um das runde Leder. In der Nordkurve des Parkstadions ist er der Held, hier vergisst er sogar, dass er schon seit Monaten arbeitslos ist – und dass seine Frau im Kreißsaal liegt...

Kurzerhand entführen die vier Freunde ihren Star-Stürmer. Der irrwitzige Plan: In Hans' Fan-Keller wollen sie dem abwanderungswilligen Fußball-Profi wieder Schalker Kampfgeist beibringen. Doch dann läuft alles schief: Hans' Frau Hilde (Marita Marschall), die mit 40 nochmal Mutter geworden ist und findet, dass das Leben eigentlich so schön sein könnte, wenn Hans nicht nur Fußball im Kopf hätte, erfährt von der Tor-Wette und verlässt ihn Hals über Kopf samt der neugeborenen Tochter. Sein Sohn Ernst (Tobias Schenke) offenbart ihm, dass er eigentlich gar nicht Berufsfußballer, sondern Maler werden möchte – und zieht ausgerechnet zu Theo. Mike und Bernie zerstreiten sich derweil wegen einer Frau. Und Dios? Trotz Intensiv-Trainings bei Hans zeigt sich, dass der Profi-Stürmer längst über seinen Zenit hinweg ist.

Am Ende steht Hans ganz allein da, vor den Trümmern seines Lebens und seiner Träume. Als dann auch noch durch sein indirektes Verschulden seine Mutter Käthe (Tana Schanzara), eine glühende Anhängerin des Revier-Rivalen Borussia Dortmund, stirbt, gibt er frustriert auf und lässt Dios gehen. Soll der ihn doch anzeigen...

Tomy Wigands Kinodebut „Fußball ist unser Leben“, Anfang Februar 2000 im Schauburg-Kino in Gelsenkirchen-Buer vor der versammelten S 04-Prominenz, erstaufgeführt, ist eine liebenswerte, detailverliebte und bisweilen auch etwas klamottige Milieustudie aus dem „Pott“ mit hohem Identifikations- und Wiedererkennungswert fürs Revier-Publikum – und vor allem 97 Minuten lang prächtige Unterhaltung. Ein Streifen nicht nur für Schalke-Fans, der sehr viel über die Menschen an Ruhr und Emscher sagt und eigentlich die beste, weil wahrhaftigste Imagewerbung für unsere Region darstellt.

Mit Marita Marschall und Tana Schanzara wirken zudem zwei Herner Schauspielerinnen mit. Zu den Drehtagen auf Schalke und in Buer war Marita Marschall seinerzeit wieder daheim in Herne eingezogen. Die Bergmannstochter, ihr Vater war Sprengmeister auf einer heimischen Zeche, war 1998 von Frankfurt nach Hamburg gezogen und Mutter der Tochter Zoe-Marie geworden, seither Mittelpunkt der an der Essener Folkwang-Hochschule ausgebildeten Schauspielerin.

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Obwohl ihre Anfänge u.a. an der Seite von Günther Lamprecht und Cornelia Froboess auf den Bühnenbrettern des Düsseldorfer Schauspielhauses, des Berliner Schiller-Theaters und des Schauspielhauses Frankfurt sehr erfolgreich waren, entschied sich Marita Marschall für eine Film- und Fernsehkarriere. Die Liste ihrer Leinwanderfolge ist lang und reicht von „Marleniken“, „Deadline“ und „Fünf Zimmer, Küche, Bad“ über „Mutter mit 16“, „Schuldlos schuldig“ und „Tod der Engel“ bis hin zu „Transitträume“, Prinz zu entsorgen“ und „Blutsbande“. Zu ihren bekanntesten Kinofilmen gehören „Peanuts – Die Bank zahlt alles“ von Carlo Rola, „Hausmänner“ von Peter Timm und „Liebling, vergiß die Socken nicht“ von Tobias Meinecke.

| Autor: Pitt Herrmann