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Ananuri sind: Zurabi Mirziashvili, Maia Mirziashvili, Zurabi Mirziashvili jr., Roland Vacheishvili.

Klangkosmus Weltmusik: Ananuri

Kaukasische Polyphonien und Folk

Das nächste Konzert der Reihe Klangkosmus Weltmusik lädt am Donnerstag, 12. April 2018, 19.30 Uhr, in die Evangelische Kreuzkirche Herne ein. An diesem Abend sind die vier Musiker von Ananuri aus Georgien zu Gast. Das Ensemble Ananuri gründete sich 1995 zunächst als kleine Formation unabhängiger Künstler und hat sich nach einem historisch wichtigen Ort benannt. Es widmet sich vor allem den profanen georgischen Musiktraditionen, zu denen mindestens 15 regionale Stile zählen. Zu den ältesten Stilen gehört die berühmte polyphone Chortradition. Sie zeichnet sich durch Elemente freier Vokal-Improvisationen aus, da sie seit dem 17. Jahrhundert stark von der modalen persischen Musik beeinflußt wurde. Der Eintritt ist frei - Spenden gern gesehen.

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Die vier Musiker sind: Zurabi Mirziashvili – künstlerischer Leiter, Gesang, Fanduri, Bass Panduri, Salamuri, Doli; Maia Mirziashvili – Gesang, Fanduri, Chonguri; Zurabi Mirziashvili jr. – Gesang, Fanduri , Bass Panduri; Roland Vacheishvili – Gesang, Salamuri, Duduk, Panduri, Chonguri. Sie geben regelmäßig Konzerte in Georgien, aber auch in verschiedenen Ländern Europas und Asiens. In der instrumentalen Musik Georgiens finden sich uralte persische Wurzeln: improvisatorische Elemente des Spiels und die Namen der typischen georgischen Instrumente verweisen auf direkte Nähe zu ihren persischen „Ahnen“. Seit dem 10. Jahrhundert ist die Panduri in Georgien bekannt. Diese dreisaitige gezupfte Schalenlanghalslaute wird im Osten Georgiens überwiegend zur Begleitung von Liedern und Tänzen gespielt wird.

Das Repertoire von Ananuri besteht aus polyphonen Liedern für drei Stimmen, begleitet von den Langhalslauten in verschiedenen Stimmungen Fanduri, Panduri und Chonguri, der Rohrflöte Salamuri, der kaukasischen Oboe Duduk und A-capella Stücken. In der georgischen Musik hat sich bis heute eine einzigartige Verbindung des georgisch-orthodoxen Christentums, das im 4. Jahrhundert zur Staatsreligion erklärt wurde mit heidnisch-magischen Vorstellungen und Rituale erhalten, in denen der Glauben an Geister eine Rolle spielt. So spiegeln die kunstvoll faszinierenden Stücke von Ananuri auch Facetten solch uralter Bräuche wider, in denen Mächte der Totenwelt Opfergaben erbracht wurden oder andere mythische Legenden.

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Ananuri ist eine Festung aus dem 13. Jahrhundert an der historischen georgischen Heerstraße. Sie liegt oberhalb des Shinwali-Stausees am Ufer des Flusses Aragwi, sirca 65 Kilometer von Tiflis entfernt. Der Komplex umfaßt religiöse, weltliche und militärische Gebäude und trotzte über die Zeiten allen persischen und osmanischen Invasionen. Dieser Ort wurde 2007 auf der Liste der UNESCO Welterbestätten aufgenommen.

| Quelle: Klangkosmos NRW