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Pumpwerk Horsthausen.

Kanalbauarbeiten am Landwehrbach schreiten voran

65 Millionen Euro für die Abwasserfreiheit des Gewässers

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Die Kanalbauarbeiten der Emschergenossenschaft am Landwehrbach-System machen Fortschritte: Die neuen unterirdischen Abwasserkanäle wurden in Herne von der Mündung in die Emscher bis östlich der Sodinger Straße verlegt. Am Nebenlauf Sodinger Bach und am Landwehrbach auf Castrop-Rauxeler Stadtgebiet laufen die Vortriebsarbeiten noch. Bis Ende 2021 soll die Maßnahme abgeschlossen und der Landwehrbach abwasserfrei werden. Anschließend folgt die abschnittsweise ökologische Verbesserung des Gewässers.

Im Abwasserkanal.

Bei dem Generationenprojekts Emscher-Umbau laufen seit 2016 die Arbeiten zur Abwasserfreiheit des Landwehrbachs und seiner Nebenläufe. Dabei wurden die Kanäle im ersten Bauabschnitt von der Kreftenscheerstraße bis zur Josefinenstraße im Sommer 2019 fertiggestellt. Bis Ende dieses Jahres sollen die städtischen Zulaufkanäle an den neuen Abwasserkanal angeschlossen und der 1,8 Kilometer lange Abschnitt in Betrieb genommen werden.

Auch im Bereich zwischen der Josefinenstraße und der Sodinger Straße wurde der Kanal auf einer Länge von etwa 840 Metern verlegt. Nun werden in den Baugruben die Schachtbauwerke errichtet. Parallel dazu werden bis Ende 2020 noch die seitlichen Anschlusskanäle an den Hauptkanal verlegt, die später die städtischen Abwässer aufnehmen sollen.

Chef Dr. Uli Paetzel auf der Baustelle.

Ebenfalls fertiggestellt sind die Kanäle am Landwehrbach auf weiteren 190 Metern bis östlich der Sodinger Straße und die Kanäle entlang des Börniger Bachs bis zur Berkelstraße. Da die Kanäle erst in Betrieb genommen werden können, wenn auch der Kanalbau im unterhalb liegenden Abschnitt am Landwehrbach abgeschlossen ist, wird dies nicht vor 2021 der Fall sein. Ein weiterer Teil dieses Bauabschnitts ist die Regenwasserbehandlungsanlage am Börniger Bach an der Berkelstraße. Diese wurde bereits errichtet, hier steht aber noch der Einbau der Maschinen- und Elektrotechnik aus.

Der Abwasserkanal unter Herne.

Bei den Kanalbauarbeiten am Nebenlauf Sodinger Bach in Herne konnte im vergangenen Jahr der erste, etwa 160 Meter lange Kanalabschnitt bis zum Hunberggraben verlegt werden. Im Frühjahr und Sommer soll nun der Bereich bis zur Castroper Straße folgen. Fertiggestellt werden diese Arbeiten im Jahr 2021.

Auch Arbeiten am Pumpwerk

Zusätzlich zur Verlegung der neuen Abwasserkanäle wird – wie kürzlich berichtet – auch ein neues Pumpwerk im Bereich Voßnacken gebaut, welches das bisherige ersetzen soll. In der Anlage wird das Schmutz- und Reinwasser zukünftig getrennt voneinander gefördert. Der Bau des Pumpwerks soll im Mai dieses Jahres beginnen und ist bis Dezember 2021 geplant. Bereits fertiggestellt hat die Emschergenossenschaft das neue Schmutzwasser-Pumpwerk Herne-Horsthausen. Dieses fördert seit 2018 die Wässer aus dem städtischen Abwasserkanal am Fischergraben.

Pumpwerk Horsthausen.

Die Emschergenossenschaft investiert am Landwehrbach 65 Millionen Euro, davon 27 Millionen in Herne und 38 Millionen in Castrop-Rauxel. Hinzu kommen 19 Millionen Euro für die Abwasserfreiheit des Sodinger Bachs, 11 Millionen Euro für den Börniger Bach und knapp 17 Millionen Euro für die Pumpwerke. Zusätzlich investiert die Stadtentwässerung Herne etwa 2,9 Millionen Euro für die städtischen Kanalabschnitte.

Hintergrund: Regenwasserbehandlung

Eine Regenwasserbehandlung dient der Trennung von sauberem Regenwasser von schmutzigem Abwasser. Im Stauraumkanal wird in starken Regenfällen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal transportiert werden.

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Das oben schwimmende weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Auf diese Weise erhalten die Emscher-Gewässer sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden.

| Quelle: Emschergenossenschaft