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Anpfiff in Berlin.

Stellungnahme

Henter zur Schlichtung in Berlin

Die IG BAU-Bezirksvorsitzende Gabriele Henter zum Schlichtungs-Termin im Baugewerbe am Montag, 7. Mai 2018, in Berlin: „Auf den heimischen Baustellen herrscht dicke Luft. Die Stimmung unter den rund 1.610 Bauarbeitern in Herne ist denkbar mies. Vom Maurer bis zum Kranführer – alle sind stinksauer (halloherne berichtete). Die Arbeitgeber haben die Tarifverhandlungen zum Scheitern geführt. Das bringt den Bau zum Brodeln. Aus Herne wird sich deshalb am Montag eine Bauarbeiter-Delegation auf den Weg nach Berlin machen, um beim zentralen Bau-Protest in der Hauptstadt ordentlich Frust abzulassen. Und das direkt da, wo sich die Schlichtungs-Runde trifft. Drinnen wird Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement als Schlichter versuchen, die Arbeitgeber zu einem fairen Angebot zu bewegen. Draußen wird die Bau-Delegation aus Herne laut und deutlich sagen, was sie will. Da ist mächtig Druck auf dem Kessel. Und den Druck lassen die Bauarbeiter in Berlin ab. Für die Bezirksvorsitzende ist es ohnehin ein starkes Stück, dass es so weit gekommen ist: In anderen Branchen drum herum gibt es Tarifabschlüsse.

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Gabriele Henter.

Nur im Baugewerbe blockieren die Arbeitgeber. Und das, obwohl der Bau boomt und die Auftragsbücher voll sind. Zudem sei die Lohnforderung der IG BAU vergleichbar mit der anderer Branchen. Sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dass ein Monatslohn als Weihnachtsgeld für alle Bauarbeiter mit in den Tarifvertrag gehört, will den Arbeitgebern partout nicht in den Kopf. Aber daran arbeiten wir. Ich setze auf die Schlichtung am Montag und auf den Protest der heimischen Bauarbeiter. Immerhin geht es auch darum, den Bau für den Nachwuchs attraktiv zu machen: In Zukunft will die IG BAU erreichen, dass Azubis die vollen Ausbildungskosten ersetzt bekommen. Dazu gehören dann auch die Kosten für die Fahrt zur Berufsschule. Darüber hinaus kommt es künftig darauf an, dass Bauarbeiter den Weg zur Baustelle bezahlt bekommen. Wenn ein Bauunternehmen Aufträge für eine Baustelle annimmt, die eine Stunde mit dem Auto vom Betrieb entfernt ist, dann ist das o.k. Aber der Chef darf dann nicht erwarten, dass seine Bauarbeiter den Wecker morgens eine Stunde früher stellen, ohne dass sie davon etwas haben.“

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