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Fred Endrikat, 1932 fotografiert von Josef Breitenbach.

Hommage an Fred Endrikat und Sommerkonzert in der Künstlerzeche

Heiter bis pelzig auf Unser Fritz

Seltsames und Skurriles aus der Welt der Tiere: In den letzten Monaten ist eine Reihe von Werken zu Gedichten von Fred Endrikat entstanden, die nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Am Samstag, 22. Juni 2019, eröffnet die Zechenkünstlerin Marijke Brauckmann um 17 Uhr ihre Ausstellung Heiter bis pelzig - Hommage an Fred Endrikat in der Künstlerzeche Unser Fritz. Zur Vernissage spricht der Herner Kunsthistoriker Dr. Falko Herlemann, für den musikalischen Rahmen sorgt Dieter Sebastian mit Stücken an seiner Drehorgel. Der Eintritt ist frei.

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„Die schlimmste Krankheit ist kurierbar, / Einnehmbar, injizierbar oder schmierbar. / Das größte Leiden ist zu stillen, nur: / Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen“: Fred Endrikat, während einer Reise seiner Mutter etwas vor der Zeit am 7. Juni 1890 in Nakel an der Netze geborener Sohn eines Wanne-Eickeler Bergmannes, der mit seinen sechs Geschwistern an der Heerstraße in Crange aufwuchs und nach väterlichem Willen eigentlich Schlosser werden sollte, entdeckte schon als Schüler seine Liebe zur Poesie und zum Zeichnen. Obwohl er nach Abbruch seiner Schlosserlehre noch als Lehrhauer auf der Zeche Shamrock 3/4 einfahren musste, galt seine ganze Liebe eigenen Gedichten und kleinen Sketchen, für die er in der Gaststätte Nehring in Wanne-Süd ein dankbares Publikum fand.

Lustmord in der Lagune von Marijke Brauckmann

In seinem Gedicht Heimkehr, enthalten in Das große Endrikat Buch, das der Münchner Goldmann-Verlag 1976 herausgab, hat er Erinnerungen an seine Jugendzeit und speziell den Eickeler Volkspark in Verse geschmiedet. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte Fred Endrikat zunächst in Berlin, bevor er in München u.a, im Schwabinger Kabarett Simpl mit eigenen Texten auf der Bühne stand. Er schrieb auch für andere Künstler und publizierte in Zeitschriften, bevor er am 12. August 1942 an einem Gehirntumor in Leoni am Starnberger See verstarb. Sein Grab liegt auf dem alten Teil des Münchner Waldfriedhofs. Nachdem die Verlage Blanvalet und Goldmann in den 1970er und 1980er Jahren inzwischen längst vergriffene Werke neu-auflegten, haben Walter Gödden und der Herner Joachim Wittkowski 2011 ein Lesebuch herausgegeben und mit Nachworten versehen, erschienen als Band 21 der Kleinen Westfälischen Bibliothek im Bielefelder Aisthesis-Verlag.

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Um 20 Uhr beginnt am 22. Juni 2019 das Jahreszeitenkonzert Sommer der Vestischen Vokalsolisten in der Künstlerzeche. Hier erwartet das Publikum eine spannende Mixtur vokaler und instrumentaler Musikgeschichten von See und Meer. Stimmungsbilder von Mond, Meeresleuchten, säuselndem Kalmus, Fischern und Schiffern werden zu hören sein, aber auch ein bleicher, zu ewiger Rastlosigkeit verdammter Mann, der hofft, durch die Liebe einer Seefahrertochter erlöst zu werden: Es ist der Fliegende Holländer, aus dem weitere Arien zu Gehör gebracht werden. Eingebettet in das Holländer-Geschehen sind Werke u.a. von Schubert, Schumann, Elgar, Chabrier, Tosti. Der inszenierte Premierenabend ist wie immer moderiert, bewirtet und für einen Kostenbeitrag von zehn Euro (Fördermitglieder 5 Euro) zu erleben.

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  • Samstag, 22. Juni 2019, um 17 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann