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Oliver Möller spielt Hamsuns „Hunger“.

Prinzregent-Theater live

Hamsuns 'Hunger'

Im April konnte die Dramatisierung des Romans „Hunger“ von Knut Hamsun nur als „Geisterpremiere“ über die Bühne des Prinzregenttheaters Bochum gehen. Nun kann im Bochumer Süden wieder live vor Publikum gespielt werden. „Hunger“ wird am Samstag, 19. Juni 2021, um 19:30 Uhr sowie am Sonntag, 20. Juni 2021, um 18 Uhr gegeben. Der Solo-Darsteller Oliver Möller, viele werden ihn als Mephisto in der fulminanten PRT-Inszenierung von Goethes „Faust“ in Erinnerung haben, spielt auf einem nur 1,10 m breiten Streifen der Bühne, der sich zwischen zwei Tribünen befindet, auf denen sich das Publikum verteilt. Diese drastische äußere Setzung des Regisseurs Jochen Langner bebildert geschickt die drastischen Lebensumstände, in denen sich die Hamsun-Hauptfigur gefangen sieht: Ein prekäres Gebilde aus Hunger und Armut, Notlüge und Einbildung. Das Sound-Design (Manuel Loos) und die Lichtregie (Tom Haarmann) erweisen sich als perfekte Begleiter für Möllers intensiv-verzweifeltes Spiel.

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„Grünes Licht“ und „Die Hausherren“, die beiden prämierten Stücke des Dramatikwettbewerbs „Spiel.Frei.Gabe“ von 2019, können nach der Streaming-Premiere nun auch als Doppelabend und damit in der ursprünglich vorgesehenen Form vor Publikum gezeigt werden, und zwar am Freitag, 25. Juni 2021 sowie am Samstag, 26. Juni 2021, jeweils um 19:30 Uhr. Beide Produktionen sind in Kooperation mit dem Studiengang Regie der Folkwang Universität der Künste entstanden. „Grünes Licht“ (Regie: Ruth-Esther Mensah) und „Die Hausherren“ (Regie: Damira Schumacher) wurden so konzipiert, dass sie mit einer zweiköpfigen Besetzung, Helge Salnikau („Reigen“, „Biedermann und die Brandstifter“) und Maximilian Strestik („Faust“) gespielt und an einem Abend gezeigt werden können.

Helge Salnikau und Maximilian Strestik im Doppelabend „Grünes Licht“ und „Die Hausherren“

„Grünes Licht“ von Carina Eberle erzählt von der Freundschaft zweier Außenseiter, die in einem Freizeitpark arbeiten, mit viel Körpereinsatz und Improvisation, die zuweilen an die Filme eines Buster Keaton oder Charlie Chaplin erinnert. „Die Hausherren“ von Rafael Ossami Saidy spielt in einer beklemmenden Endzeitsituation. Die Figuren und Dialoge beschwören eine Atmosphäre wie in den Werken Samuel Becketts herauf.

Die PRT-Außenbühne im Juli und August 2021

Eine gänzlich neue Erfahrung für das PRT-Team wird die Inbetriebnahme einer eigenen Außenbühne ab Juli 2021. Als Teil des Bochumer Kultursommer gestaltet das Prinzregenttheater ein Freiluftprogramm mit szenischen Lesungen und musikalischen Abenden, die zum Teil wie von Artist in Residence Christoph Iacono eigens dafür konzipiert werden. Auch mit langjährigen Verbündeten aus der freien Kultur wie dem Kölner Theater im Bauturm und dem Bochumer Rottstr5Theater ist man wegen Gastspieleinladungen im Gespräch, eine eigene Neuproduktion soll dann Ende Juli ihre outdoor-Premiere feiern und zum Herbst Teil des (indoor-) Repertoires des PRT wird.

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30 Jahre PRT

Am 13. September 2021 feiert das Prinzregenttheater 30-jähriges Bestehen. Für diesen Tag plant Hans Dreher seine nächste Premiere, hat sich aber noch nicht für ein Stück entschieden. Co-Direktorin Anne Rockenfeller: „Wir müssen ja – von allem anderen abgesehen, worauf wir zurzeit Rücksicht nehmen müssen – auch wirtschaftlich denken; der Aufwand auf der Bühne muss ja immer im Verhältnis zur Publikumsgröße stehen.“ Fest steht das PRT als Gastgeber für den Fritz-Wortelmann-Preis: Vom 15. bis 18. September 2021 werden die Vorstellungen dieses wichtigen Figuren- und Objekttheaterpreises zu sehen sein. Zudem ist die Hoffnung groß, dass dann auch Repertoire-Klassiker wie „Faust“, „Der Gott des Gemetzels“ und „Meisterklasse“ wieder live vor Publikum gespielt werden können neben Produktionen, die es pandemiebedingt nur auf wenige Vorstellungen gebracht haben wie „Reigen“ und „Sturm!“. „Auch die kommende Spielzeit wird eine, wie es sie noch nie gegeben hat,“ vermutet Anne Rockenfeller. „Wir haben uns daran gewöhnt, für unsere Verhältnisse sehr kurzfristig planen zu müssen. Wir können nur immer wieder hoffen, dass unser Publikum Lust darauf hat, ähnlich flexibel zu sein!“ Alle Termine und Karten auf der Homepage des PRT.

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  • Freitag, 25. Juni 2021, um 19:30 Uhr
  • Samstag, 26. Juni 2021, um 19:30 Uhr
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  • Samstag, 19. Juni 2021, um 19:30 Uhr
  • Sonntag, 20. Juni 2021, um 18 Uhr
| Quelle: Pitt Herrmann