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Die Grüne Jugend Herne; v.l. Fabian May (Sprecher), Marvin Müller (Kasse), Anna Schwabe (Sprecherin) und Justus Lichau (Beisitz).

Stellungnahme

Grüne Jugend zur Blumenthal-Planung

Für die Grüne Jugend Herne nehmen die Sprecher Fabian May und Anna Schwabe zu den Plänen für das Gelände Blumenthal wie folgt Stellung: „Guter Aufschlag, aber… Die ersten Planungsansätze für das Gelände General Blumenthal sind vielversprechend. Sie zeigen solchen Wagemut, Innovationskraft und Ambitionen, die die rot-schwarze Stadtregierung in Herne an vielen anderen Stellen vermissen lässt.

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Besonders der Fokus auf Wissensindustrien und die Anbindung an den Wanne-Eickeler Hauptbahnhof sind Forderungen, die wir, Grüne Jugend, bereits parteiintern als Vision entwickelten. Insofern freuen wir uns über diesen Erfolg grüner Politik. Mit Professor Wolfgang Krenz vom Büro Archwerk wurde ein innovativer Planer gefunden, dessen Ideen Strahlkraft über die Region hinaus haben können.

Insbesondere die Einbeziehung von Grünflächen, Dachbegrünung und Wasser ist erwähnenswert. Aus unserer Sicht ist die versiegelte Fläche so gering wie möglich zu halten, um einer weiteren Entstehung von Hitzeinseln entgegenzuwirken und den Ort als Frischluftschneise so gut es geht zu erhalten – idealerweise bleibt die Versiegelungsquote durch innovative Baukonzepte auf dem momentanen Stand. Auch wünschen wir uns weitere innovative Ideen zu den Themen Wohnversorgung und Energieautonomie. Die Altlastenproblematik dieser extrem mit giftigen Materialien verseuchten Fläche muss mehr in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit gestellt werden.

Auch formal stellt und der Planungsprozess noch nicht zufrieden. Der voraussichtliche Gentrifizierungs-Prozess muss mit den Anwohnern besprochen werden. Ein solches Leuchtturmprojekt wird weitere Investitionen nach sich ziehen, die für die umliegenden Gebiete eine Transformation bedeuten können – ähnlich wie nach der Ansiedlung der Akademie Mont-Cenis in Sodingen, die ebenfalls ein kontroverses, aber zukunftsweisendes Projekt war. Neue Herner Bürger sollten in diesem Prozess willkommen geheißen, aber gleichzeitig sollen alteingesessene Bürger nicht im Stich gelassen werden. Sie müssen in die Veränderung mit einbezogen werden.

Das bisherige Verhalten des Oberbürgermeisters war aus unserer Sicht allerdings alles andere als bürgernah. Bei den Vorstellungen in den relevanten Ausschüssen durften anwesende Bürger keine Fragen stellen, obwohl sie als erste davon betroffen sein werden. Die Existenz und die Anliegen der Bürgerinitiative „Stadtwald“ scheint der OB zu ignorieren.

Insbesondere fordern wir vom Herner OB, auch kritische Sachverhalte wie die Altlasten-Situation oder die voraussichtlich angespannte Verkehrssituation an der Dorstener Straße deutlich zu benennen und keine Zahlenspielerei bzw. Schönfärberei zu betreiben, wie es bei dem Grünflächenanteil getan wurde. Wir fordern, dass der Herner Bürger bei dem Projekt auf Augenhöhe mitreden darf und dementsprechend ernst genommen wird."

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Zusammenfassend findet die Grüne Jugend Herne die Planung für das Gelände General Blumenthal aus wirtschaftlicher Sicht wegweisend und gut, allerdings sollten bei den Themenkomplexen Energieautonomie, Klimaanpassung, Transparenz und Bürgerbeteiligung große Fortschritte erzielt werden, damit das Projekt insgesamt rund werden kann. Die Grüne Jugend Herne wird den weiteren Planungsprozess auf dem Gelände wohlwollend, aber kritisch-konstruktiv begleiten.

| Quelle: Grüne Jugend Herne