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Kunstrasen ist Thema der Grünen-Anfrage.

Grüne Anfrage zu Kunstrasenplätzen

Die Grüne Rats-Fraktion möchte die folgende Anfrage in der nächsten Sitzung des Sportausschusses am Mittwoch, 26.4.2017, 16 Uhr beantwortet haben: Untersuchungen schwedischer Universitäten und Umweltbehörden verweisen auf den hohen Eintrag von Klein- und Mikroplastik aus Kunstrasenplätzen in die Umwelt und hier besonders den Gewässern. Als Mikroplastik werden Kunststoffteilchen bezeichnet, die hinsichtlich ihrer Größe im Mikro und Nanometerbereich liegen. Ursächlich für den Eintrag ist der Abrieb und dieser hängt wiederum von der Pflege des Platzes ab. Der Abrieb haftet dann an der Sportkleidung und wird durch die Wäsche ins Gewässer eingetragen. Größere Plastikteilchen werden hier dann weiter zersetzt. Die Plastikteilchen gelangen so in die Nahrungskette zum Beispiel von Fischen.

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Einfache Vorkehrungen bei der Platzpflege und der Reinigung können hier den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt sehr deutlich mindern und sichern natürlich auch eine einwandfreie sportliche Nutzung. Aufgrund der schwedischen Untersuchungen und Eintragsabschätzungen wird die Dimension des Problems deutlich. Aus dem Abrieb von Autoreifen gelangen 13.500 t/a Mikroplastik in die Umwelt, durch Kunstrasenplätze 4.000 t/a und durch Hygiene- und Kosmetikartikel rund 70 t/a.

In Deutschland beginnt gerade die Umstellung von Sportanlagen auf Kunststoffbeläge. Es ist daher sinnvoll, bei der Errichtung neuer Anlagen die Erfahrungen aus anderen Ländern und anderen Platzbetreibern zu berücksichtigen.

Schon lange bekannt ist, dass gerade billige Füllstoffe, sogenannte SBR-Granulate, die in der Regel aus recycelten Reifen und Gummidichtungen bestehen, besonders gefährlich sind, da sie aufgrund des Ursprungsmaterials viele krebserregende Stoffe beinhalten. Einige Hersteller lehnen die Verwendung dieser Materialien ab; verbaut werden sie aber immer noch. Als deutlich weniger gefährlich gelten die EPDM-Granulate. Neu am Markt sind jetzt Füllmaterialien auf der Basis von Kork oder Kokosnuss.

Hierzu stellen die Grünen folgende Fragen:

1. Werden bei der Platzpflege die empfohlenen hohen Pflegestandards angewendet?

2. Ist sichergestellt, dass keine SBR-Granulate verwendet werden?

3. Hat die Verwaltung die Verwendung von Füllmaterial auf Basis von Kork oder Kokosnuss geprüft?

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4. Wenn ja, wie ist die Einschätzung? Können die bestehenden Plätze umgestellt werden oder gibt es Einschränkungen?