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Container der Aktion: Gott kommt nach Herne.

Gott kommt nach Herne

Genauer müsste es eigentlich heißen: Gott kommt im Container nach Herne. Seit Anfang Dezember 2017 steht ein großer und goldfarbener Container mitten auf der Bahnhofstraße, in Höhe der St. Bonifatiuskirche, und in großen Lettern steht auf dem Monstrum eben jene Ankündigung: Gott kommt nach Herne. Der Container ist noch geschlossen und gibt sein Innerstes noch nicht frei. mehrInfos und Veranstaltungsübersicht

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Mit der Container-Aktion will die katholische Kirche - auch hier in Herne - mit Menschen ins Gespräch kommen. Mit Menschen, die vielleicht im Weihnachts-Einkaufs-Stress über die Bahnhofstraße huschen, ohne groß nach links oder rechts zu gucken. Die vielleicht stutzen, dass ihnen plötzlich dieses Monstrum im Weg steht. Und da auf dem Container kein Hinweis auf den Verursacher steht, fragen sie im besten Fall nach: "Wer oder was ist das?" Das der Container mitten in Herne gelandet ist, dafür zeichnet die neugegründete Groß-Pfarrei St. Dionysius verantwortlich. Die Akteure wollen aber auch das Weihnachtsgefühl zurückholen, das trotz der permanenten Musikberieselung in den Läden, des Lebkuchenangebotes ab September, des Kaufrausches und Geschenkestress (oder gerade deshalb ?) sich bei vielen Menschen partout nicht mehr einstellen will.

„Wir haben uns überlegt, was wir veranstalten sollen, um mit den Menschen in Kontakt zu treten und mit ihnen gemeinsam Weihnachten zu feiern“, sagt Dominik Mutschler, der mit seinem Team die Idee realisiert hat. „Weihnachten ist heute riesige Folklore, der christliche Grund ist aber verloren gegangen“, so Mutschler. „Wir holen uns Weihnachten zurück. Wenn Gott am Heiligen Abend nach Herne kommt, dann ändert das alles.“

„Die Aktion sollte auffallen und Fragen aufwerfen“, sagt Mutschler. Wichtig war für ihn auch die Analogie zum Stall von Bethlehem: eine eher schnöde Location – so wie der Container nur ein schnöder Behälter ist. So wie man bei Container häufig Flüchtlinge assoziiert, weil sie oft in Containerwohnungen untergebracht sind, so gibt es auch eine Parallele zur Weihnachtsgeschichte: „Auch Jesus musste fliehen.“ Wichtiger sei es, Menschen einzuladen. Die Pfarrei St. Dionysius Herne befindet sich derzeit in einem Entwicklungsprozess. Vier katholische Verbände sind zu einem verschmolzen und finden sich in der Großpfarrei St. Dionysius wieder. „In diesem Prozess schauen wir, wie wir die Zukunft gestalten sollen“, sagt Mutschler.

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Der Container hat einen langen Weg zurück gelegt. Er ist aus China über Hamburg nach Herne gekommen und steht symbolisch für ein Festprogramm, das am Sonntag, 24. Dezember 2017, um 15 Uhr seinen Höhepunkt in einer gemeinsamen Weihnachtsfeier unter dem Titel - Gott ist da - auf der Bahnhofstraße findet. Dann wird auch das Geheimnis um den Inhalt des Containers gelüftet: Bei dem Lied Macht hoch die Tür öffnen sich die Türen und geben den Blick frei auf …