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Eugen Drevermann in der Kreuzkirche.

Montagsgebet

Gegen jede Form von Gewalt

Die Stephanusgemeinde Holsterhausen und die Kreuzkirchengemeinde Herne laden regelmäßig zum Montagsgebet für den Frieden in die Kreuzkirche ein. Der katholische Theologe und Psychologe Eugen Drevermann sprach am Montag (24.4.2017) über seine Sicht der Ursachen und Folgen von Gewalt in persönlichen wie politischen Zusammenhängen darzustellen. Rund 250 Besucher waren gekommen, um den 77-Jährigen, dem der Paderborner Erzbischof Franz-Josef Degenhardt infolge seiner Kirchenkritik Anfang der 90er Jahre Lehr- und Predigtbefugnis entzogen hatte, zu erleben.

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Anhand der Geschichte von Kain und Abel könne man sehen, so Drewermann, dass Zurückweisung zu Wut und Aggression führe. Jesus Christus habe erzählt und vorgelebt, dass und wie Gewaltkreisläufe durchbrochen werden müssten, um nachhaltig Gerechtigkeit und Frieden zu sichern. Auf politischer Ebene werde das Umgekehrte vollzogen, Rüstungswettlauf und die ständigen Versuche, Krisen mit Gewalt zu begegnen, hätten großes Leid über die Menschheit gebracht. Dass gegenüber der Förderung humanitärer Maßnahmen in Krisenregionen ein Vielfaches für Rüstung ausgegeben wird, ist aus Drewermanns Sicht ein großer Skandal. Hier erwarte er auch von der Kirche Widerspruch. In Anlehnung an den Dichter Wolfgang Borchert forderte er Pfarrerinnen und Pfarrer auf, deutlich Nein zu sagen gegenüber jeder Rechtfertigung von Gewalt.

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| Quelle: Evangelischer Kirchenkreis Herne