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Bergbau in der Jungsteinzeit - Sonderausstellung im LWL-Museum.

Archäologische Landesausstellung

Erlebnis Revolution Jungsteinzeit

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt ab Mittwoch, 24.Mai 2017, mit der Archäologischen Landesausstellung Revolution Jungsteinzeit im LWL-Archäologiemuseum, dass weder die Industrialisierung noch das digitale Zeitalter hatten einen so großen Einfluss auf die Menschheitsgeschichte wie die Jungsteinzeit. Bis zum 22. Oktober 2017 können die Besucher 7.000 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen. Mit gut 900 Fundstücken und zahlreichen Mitmach-Stationen tauchen sie ein in die Zeit von Ötzi und Stonehenge. Eine weitere Ausstellung zeigt die archäologischen Spitzenfunde aus NRW der vergangenen fünf Jahre.

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Sondengänger Christoph Hirt,mit Dr. Susanne Jülich, Projektleitern der Ausstellung

2,5 Millionen Jahre hat der Mensch als Jäger und Sammler gelebt. Dann kommt die Wende: Vor rund 12.000 Jahren wird er im Vorderen Orient sesshaft. Er fängt an, Siedlungen mit festen Gebäuden zu bauen, Getreide anzupflanzen und Vieh zu züchten. Ein neues Zeitalter beginnt: die Jungsteinzeit. Sie ist Ausgangspunkt für viele gesellschaftliche und technische Entwicklungen, aber auch Probleme, die das Leben heute noch prägen. Die Neolithische Revolution breitete sich in der Folge in ganz Europa aus. Im Gebiet des heutigen NRW setzte sie vor etwa 7.300 Jahren ein. Die Landesausstellung Revolution Jungsteinzeit zeigt: Klimawandel, Überbevölkerung und falsche Ernährung sind Fragen, die den Menschen schon seit Jahrtausenden beschäftigen.

Jadebeile.

"Ich bin glücklich und stolz, dass in NRW die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen und Sparten so gut gelingt, dass wir solche Ausstellungen gemeinsam präsentieren können", erklärte LWL-Kultur-Dezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale. Schließlich diene das Projekt einer gemeinsamen Sache: "Wir wollen die kulturellen Schätze der Vergangenheit schützen, bewahren und sie auch für nachfolgende Generationen anschaulich machen", so Prof. Dr. Michael Rind, Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen. "Ein wichtiger Nebeneffekt ist dabei die Stärkung der regionalen Identität", sagte Rind.

Archäologie zum Anfassen und Ausprobieren steht im Zentrum der Ausstellung Revolution Jungsteinzeit. Das soll mit zahlreichen Mitmach-Stationen und einem Begleitprogramm kleine wie große Besucher ansprechen. "Ob Pflugsimulator, Zeitmaschine oder Einarmiger Bandit - selbst Hand anlegen ist ausdrücklich erwünscht. Nur so lässt sich das Leben der Menschen vor mehr als 7.000 Jahren wirklich begreifen", erklärte Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock. Er testete die Stationen noch vor Eröffnung mit einer Gruppe von Schülern aus Herne. Die waren beeindruckt davon, dass viele Dinge, die heute das Leben leichter machen, Erfindungen der Jungsteinzeit sind. Einen Pflug über den Acker zu führen, hatten sie sich aber einfacher vorgestellt.

Schüler erkunden das Modell eines Gemeinschafts-Wohnhauses

Mit dem Thema Nahrung beschäftigt sich ebenfalls das museumspädagogische Begleitprogramm. Das LWL-Museum bietet spezielle Themenführungen für Schulklassen in jeder Altersgruppe sowie für Erwachsene und Kinder an. Die angebotenen Schulprogramme sind auf die Kernlehrpläne des Landes NRW abgestimmt. Im Vordergrund der fünf Themenführungen steht das Erleben der Ausstellung mit allen Sinnen und durch eigene Aktivitäten der Teilnehmer.

Den Anfang macht die Führung Kalle wird sesshaft. Hier gehen Kinder im Vorschulalter und der ersten Klasse mit dem Museumsmaulwurf auf Entdeckungstour durch den Alltag der ersten Ackerbauern und Viehzüchter. Unter dem Titel Körner und Hörner lernen Schüler der Klassen 1 bis 5, wieviel Steinzeit in unserer heutigen Ernährung steckt. Für Schüler der Sekundarstufe I geht es in die Steinzeitwerkstatt (Klassen 5 bis7) und auf dem Laufsteg durch die Steinzeit (Klasse 8 bis 10). Im Mittelpunkt dieser Themenführungen stehen die Werkzeuge der frühen Bauern und deren Kleidung und Schmuck vor 7.000 Jahren. Die Erlebnisführung Revolution Jungsteinzeit eröffnet Erwachsenen und Schülern der Sekundarstufe II einen besonderen Blick auf die Epoche. Thema sind die Gemeinsamkeiten zwischen damals und heute.

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Wer lieber auf eigene Faust die Sonderausstellung erkunden möchte, der kann den von Bernhard Hoëcker besprochenen Audioguide nutzen. Mit Humor und Wissen begleitet der Komiker und Schauspieler den Besucher durch beide Ausstellungsteile. Dabei erklärt er auch komplexe Zusammenhänge und stellt die wichtigsten und kuriosesten Objekte der Ausstellung vor - von der jungsteinzeitlichen Speisekarte bis zu seinem persönlichen Lieblingsobjekt, einer 100 Millionen Jahre alten Milbe.

| Quelle: lwl-Museum