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Inspektion des Abwasserkanals.

EIS vermisst Emscherkanal

Die Vorbereitungen der Emschergenossenschaft (EG) zur Inbetriebnahme des Abwasserkanals Emscher (im Herbst 2018) laufen auf Hochtouren. Mittlerweile wurde der Kanal erstmals komplett vermessen, der Abschnitt Herne wurde im März 2018 vermessen. Für diese Ersterfassung musste ein spezielles Erst-Inspektions-System (EIS) entwickelt werden. Vor der Inbetriebnahme des Abwasserkanals Emscher ist laut Planfeststellung der Bezirksregierung Münster vom 8.8.2008 der gesamte Kanal zu vermessen.

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Im Abwasserkanals.

Dafür wurde im Auftrag der EG vom Fraunhofer-Institut in Magdeburg ein EIS entwickelt. Das EIS ist ein selbstfahrender Roboter mit 12 Lkw-Batterien als Energieträger, mit einem Gewicht von 1.600 Kilogramm und einer Länge von 3,51 Metern. An der Front des EIS befindet sich der Kopf des späteren Vermessungs- und Reinigungssystems mit 16 Kameras, 16 Kreuz-Linien-Lasern und einer Ring-Blitz-Leuchte. Es fährt mit einer Geschwindigkeit von 10 Zentimeter pro Sekunde und benötigt für 1.200 Meter Kanal – das Maximum an einem Stück – rund dreieinhalb Stunden.

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Schwierig wurde es, wenn sich am Ende der Haltung ein stumpfer Einfallwinkel zum nächsten Schacht befand. Dann konnte das EIS den engen Radius nicht überwinden und musste über die ganze Haltungslänge zurückfahren, geborgen, aufgeladen, transportiert und wieder in den unterhalb liegenden Schacht eingelassen werden. Das Interesse bei der nächsten anstehenden Vermessung war also, das EIS durch den engen Radius am jeweiligen Ende der inspizierten Haltung zu manövrieren. Das Manövrieren konnte ruhig ein bis zwei Stunden dauern, da dies gleichzeitig einen Zeitgewinn von mehreren Stunden bedeutet hätte. Zum Schutz des hochwertigen Vermessungs-Kopfes erhielt das EIS vorne zwei aufsteckbare Rammbügel. Aufgrund der Tiefe des Schachtes gab es keinen Sichtkontakt zum Kranfahrer. Die Anweisungen erfolgten somit ausschließlich über Sprechfunk. Nach der erfolgreichen Arbeit gab es eine spürbare Erleichterung bei der ganzen Mannschaft.

| Quelle: Emschergenossenschaft