Eine Pfarrerin in der Moschee
Pfarrerin Saskia Karpenstein erklärte am Mittwoch (26.9.2018) in der Moschee an der Rheinischen Straße 25, wo normalerweise der Imam sein Platz hat, katholischen, evangelischen, muslimischen und religionsfreien Besuchern Das Christentum mit seinen unterschiedlichen Konfessionen und Die Bibel mit ihren verschiedenen Interpretationen, erläuterte. „Wenn über den Islam gesprochen wird, kommen wir schnell zu dem Thema Frauenrechte. Es ist aber auch nicht allzu lange her, dass Gleichberechtigung der Mann und Frau in Deutschland und in den christlichen Gesellschaften, selbstverständlich wurde“, so Karpenstein. Da auch viele Flüchtlingsfamilien, die die deutsche Sprache nicht ganz verstehen, anwesend waren, hatte Saskia Karpenstein in ihrem Vortrag bewusst auf komplexe dogmatische Themen verzichtet.
„Ich fand es sehr informativ, dass Frau Karpenstein sehr viele Themen angesprochen hat, die alle Menschen, egal welcher Religionszugehörigkeit, in Deutschland beschäftigen. So konnte ich das Kirchenjahr, die Adventstage, die Zeichen C+M+B, die auf den Türen geschrieben werden - und vieles mehr, verstehen.“ , so Sadiye Davulcu , Jugendleiterin der Gemeinde. Und wer hat die wahre Religion? Wer steht richtig? Islam, Christentum oder Judentum ? Wer kommt ins Paradies und wer nicht? Auf die Diskussionsthemen, die immer wieder neu serviert werden und für sorgen, hatte Pfarrerin Karpenstein wenig Verständnis. „Jeder hat seine Religion und jeder seine Wahrheit. Das muss akzeptiert werden. Für mich ist es das Christentum. Für einen Muslim der Islam. Wer wohin hingehört ist die Sache Gottes. Die Diskussionen erinnern mich an ein Bespiel, das ich mal gelesen hatte. Es ist nicht die Aufgabe der Brötchen, die unter einander streiten, wer besser ist oder nicht. Allein der Bäcker wird entscheiden", so Karpenstein. Die Veranstaltung war die letzte von drei Vorträgen. Zuvor wurde in der Gemeinde über das Judentum und den Islam gesprochen.
