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Zu den ersten Bewohnern zählt Erna Janowicz. Sie genießt ihren Kaffee mit Einrichtungsleitung Jacek Michalak.

Senioren ziehen von Baukau nach Börnig

Ein neues Zuhause auf Zeit

Seit September 2018 laufen die Bauarbeiten für die Widumer Höfe der St. Elisabeth Gruppe in Herne-Börnig, die zukünftig Kurzzeit-, Tagespflege- und Pflegeheimplätze bieten. Die ersten Bewohner stehen bereits fest – und haben schon jetzt einen guten Blick auf den Baufortschritt: 14 Bewohner aus dem Seniorenzentrum St. Georg, das ebenfalls zur St. Elisabeth Gruppe gehört, sind im Februar 2019 in ein neues Zuhause auf Zeit gezogen. Ihr neuer Wohnbereich befindet sich im Gebäude des ehemaligen Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum am Standort Börnig, das direkt neben den Widumer Höfen liegt.

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Seit August 2018 gilt die Einzelzimmerquote für Seniorenheime. Das bedeutet, dass 80 Prozent der verfügbaren Zimmer Einzelzimmer sein müssen. „Diese Quote hätten wir aufgrund der aktuellen räumlichen Gegebenheiten im Seniorenzentrum St. Georg nicht umsetzen können, was zu einer Reduzierung der Plätze geführt hätte. Auf der anderen Seite sind diese aber sehr nachgefragt und werden dringend benötigt“, berichtet Einrichtungsleitung Jacek Michalak.

Da der Neubau des Seniorenzentrums St. Georg auf dem Gelände der Widumer Höfe noch im Bau ist, musste eine kurzfristige Alternative gefunden werden, um die Plätze zu erhalten. „Am ehemaligen Standort Börnig des Marien Hospital Herne sind räumliche Kapazitäten frei geworden, nachdem die medizinischen Fachabteilungen an andere Standorte gezogen sind. Bisher wird nur ein Teil des Gebäudes durch die Ausbildungseinrichtungen des Campus der St. Elisabeth Gruppe beansprucht“, erklärt Dr. Sabine Edlinger, Mitglied der Geschäftsleitung der St. Elisabeth Gruppe. „Das gab uns die Möglichkeit, die vorhandenen Strukturen für unsere Senioren zu nutzen.“ Wenn die Bauarbeiten für den Neubau abgeschlossen sind, können die Bewohner direkt nach nebenan umziehen.

Die Entscheidung, welche Bewohner vom aktuellen Standort in Baukau nach Börnig ziehen, fiel auf verschiedenen Wegen. „Wir haben zunächst bei Bewohnern unseres Pflegeheims nachgefragt, von denen wir wussten, dass sie zum Beispiel früher in Börnig gewohnt haben oder ihre Bezugspersonen in der Nähe leben. Zusätzlich haben wir den Angehörigen das Konzept für den neuen Standort vorgestellt. Daraufhin haben sich mehrere Familien entschlossen, ihr Familienmitglied nach Börnig umziehen zu lassen“, so Jacek Michalak. Damit waren die 14 in Börnig geschaffenen Plätze schnell vergeben. Bevor es jedoch an das Koffer packen ging, wurden die Gegebenheiten vor Ort selbstverständlich durch die Heimaufsicht geprüft und freigegeben.

Am neuen Standort konnten alle Senioren ein Einzelzimmer beziehen, was zuvor nicht immer gegeben war. Über diesen Zugewinn an Privatsphäre freut sich auch Erna Janowicz. Die rüstige 87-Jährige fühlt sich bereits nach kurzer Zeit sauwohl in ihrem neuen Zuhause, das nur 600 m von ihrer früheren Adresse entfernt liegt. Hier hatte sie bis 2018 mit ihrem Mann gelebt, bevor sie krankheitsbedingt mit ihm gemeinsam ins Seniorenzentrum St. Georg umzog. Der Ehemann verstarb im vergangenen Jahr und eine andere Person zog mit in das gemeinsame Doppelzimmer. „Das ist natürlich eine Umstellung gewesen, aber ich habe akzeptiert, dass es nicht anders möglich war. Hier in Börnig habe ich jetzt meine eigenen vier Wände und kann frei entscheiden, wann ich Gesellschaft haben oder mich zurückziehen möchte. Wir sind hier sehr frei darin, wie wir unsere Zeit gestalten.“

Der Wohnbereich der Senioren verfügt wie gewohnt auch über Gesellschaftsräumlichkeiten, in denen die Senioren z. B. gemeinsam essen und ihre Freizeit verbringen können. Darüber hinaus haben die Bewohner die Möglichkeit, die Cafeteria des Hauses zu nutzen, die auch die Auszubildenden des Campus besuchen. Das Miteinander von Jung und Alt klappt hier problemlos.

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Erna Janowicz sieht neben häufigen Cafeteria-Besuchen aber noch weitere Vorteile: „Mein Mann ist gegenüber auf dem Friedhof beerdigt. Wenn ich ihn besuchen möchte, ist der Weg sehr kurz. Darüber hinaus habe ich mir vorgenommen, dass ich mir, wenn das Wetter besser wird, eine Busfahrkarte kaufe, um zur Akademie Mont Cenis zu fahren. Rund um die Akademie kenne ich mich gut aus, es gibt Geschäfte und ich komme unter Leute.“ Die Seniorin ist sehr zufrieden mit ihrer neuen Wohnsituation und blickt gespannt auf die Baustelle nebenan. „Jetzt ist schon alles prima, aber der Neubau wird sicher auch sehr schön.“

| Quelle: St. Elisabeth Gruppe